Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist am Donnerstag zu einem unangekündigten Besuch in Kiew eingetroffen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Stoltenberg forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Nato auf, die Ukraine zum Beitritt in das Militärbündnis einzuladen.
Video Nato-Chef demonstriert in Kiew Solidarität mit Ukraine

STORY: Erstmals seit Beginn des russischen Kriegs in der Ukraine hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Hauptstadt Kiew besucht. Dort besichtigte er unter anderem zerstörte russische Militärausrüstung, die auf einem zentralen Platz in Kiew ausgestellt war. Zudem legte er einen Kranz zu Ehren ukrainischer Soldaten nieder, die bei Kämpfen im Osten des Landes getötet wurden. Mit seinem Besuch demonstrierte Stoltenberg die Solidarität der Nato mit der Ukraine, das sich seit nunmehr fast 14 Monaten gegen Russlands Truppen verteidigt. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Stoltenberg forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Nato auf, die Ukraine zum Beitritt in das Militärbündnis einzuladen. "Die dritte Frage war der NATO-Gipfel in Vilnius, der ein historischer Gipfel werden könnte. Ich bin dankbar für die Einladung zu diesem Gipfel, aber es ist auch wichtig, dass die Ukraine eine entsprechende Einladung erhält. Es gibt kein einziges objektives Hindernis für die politische Entscheidung, die Ukraine in das Bündnis einzuladen, und jetzt, wo die meisten Menschen in den Nato-Ländern und die Mehrheit der Ukrainer den Nato-Beitritt unterstützen, ist es an der Zeit, die entsprechenden Entscheidungen zu treffen. Es ist unmöglich, sich die Sicherheit des euro-atlantischen Raums ohne die Ukraine vorzustellen, und die Menschen verstehen das." Stoltenbergs Besuch dürfte bei der Führung in Moskau für besondere Verstimmung sorgen. Der Kreml bekräftigte am Donnerstag mit Blick auf den von ihm als militärischen Sondereinsatz bezeichneten Krieg, eines der Ziele sei es zu verhindern, dass die Ukraine jemals Mitglied der Nato werde.