Der russische Journalist und Nobelpreisträger glaubt nicht an die Spionagevorwürfe, die Russland gegen den festgenommen Reporter des "Wall Street Journal" erhoben hat.
Video Nobelpreisträger Muratow: "Gershkovich ist kein Spion"

STORY: Nach der Festnahme eines US-Reporters beteuert die Regierung in Moskau, dass internationale Journalisten weiter in Russland tätig sein dürften. Alle akkreditierten Auslandskorrespondenten könnten weiterhin in Russland arbeiten, erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag. Der festgenommene "Wall-Street-Journal"-Reporter Evan Gershkovich habe "unter dem Deckmantel" des Journalismus Spionage betrieben. Beweise hat Russland bisher nicht für die Vorwürfe vorgelegt, die nicht nur Gershkovich und das "Wall Street Journal" zurückweisen. Auch der russische Journalist und Nobelpreisträger Dmiti Muratov glaubt nicht daran. "Ich kenne Gershkovich, ich bin ihm im vergangenen Jahr, zwei-, dreimal begegnet. Ich weiß, dass es die Praxis gibt, Journalisten als Spione und illegale Geheimdienstmitarbeiter einzusetzen - aber dies ist kein solcher Fall." - SCHNITT - "Gershkovich arbeitete für Medien mit einem guten Ruf, bei denen diese Art von Tätigkeit nicht nur nicht willkommen, sondern kategorisch ausgeschlossen und verboten ist. Ich meine Agence France-Presse, ich meine die New York Times, ich meine das Wall Street Journal. Er war kein so genannter verdeckter Ermittler, der seine Tätigkeit als Journalist und seine Akkreditierung als Journalist als Vorwand für Spionage nutzte. Gershkovich war kein Spion." Spionage kann in Russland mit bis zu 20 Jahren Haft bestraft werden. Seit dem Ende des Kalten Kriegs hat es keinen vergleichbaren Fall rund um US-Journalisten gegeben. Die US-Regierung forderte alle Amerikaner in Russland auf, sofort das Land zu verlassen.