Untersuchungen legen nahe, dass Omikron im Freistaat bereits Anfang Dezember weiter verbreitet war als bislang angenommen.
Video Omikron: Nachweis im Münchner Abwasser

Aus dem Körper in die Toilette. Im Münchner Abwasser, da hat's Omikron - oder zumindest für die Virusvariante typische Gensequenzen. Wissenschaftler haben in der bayerischen Landeshauptstadt die Spuren der Variante des Coronavirus nachgewiesen. Der Zeitpunkt des ersten Nachweises legt nahe, dass Omikron im Freistaat bereits Anfang Dezember, in der 49 Kalenderwoche, weiter verbreitet war als bislang angenommen. Dr. Andreas Wieser vom Tropeninstitut der Ludwig-Maximilians-Universität berichtet: "Die ersten Proben, in denen Omikron in größerer Menge im Abwasser nachzuweisen war, war der 7.12. diesen Jahres und das ist ja doch deutlich früher als das, was wir jetzt so gesehen haben von den Fällen in der Bevölkerung." Vier Tage zuvor, am 3. Dezember habe das Virus noch nicht nachgewiesen werden können. Die Coronaüberwachung des Abwassers wird aber nicht erst seit diesem Jahr durchgeführt, so Dr. Wieser. "Wir führen diese Beprobungen seit Ende März, Anfang April 2020 beeits durch und haben jetzt schon längere Erfahrungen damit sammeln können, haben auch unsere Strategie schon mehrfach angepasst, die wir da machen, um uns weitere zu verbessern. Wir haben schon germerkt, dass die Aufmerksamkeit der politischen Entscheidungsträger verbessert hat. Das heißt, wir finden mehr Gehör mit den Daten, die wir erzeugen und haben auch sehr positives Feedback erhalten. Trotzdem ist auch Entscheidungsträgern wie den Referaten natürlich ohne gesetzliche Grundlage die Hände gebunden." Jüngste Proben entnahmen die Wissenschaftler an vier verschiedenen Stellen in München. In fünf von sechs konnte Omikron nachgewiesen werden. Dabei werden die über einen bestimmten Zeitraum entnommenen Proben rückblickend ausgewertet, als Teil des sogenannten Abwassermonitorings: offenbar ein wichtiges Instrument zur Beschreibung des Infektionsgeschehens.