Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine erhöhe den Anspruch an die Münchener Sicherheitskonferenz, sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius vor Beginn des Treffens am Freitag.
Video Pistorius: Sicherheitskonferenz wichtiger denn je

STORY: Hinweis: Dieser Beitrag wird ohne Sprechertext gesendet O-Ton Boris Pistorius (SPD), Bundesverteidigungsminister: "Die Sicherheitskonferenz war seit ihrer Gründung immer ein Ort der Verständigung und des Dialogs. Neu ist, dass das jetzt stattfindet, während zeitgleich ein Angriffskrieg auf europäischem Boden von Russland geführt wird gegen die Ukraine. Das ist neu. Das erhöht aber noch mal den Anspruch an die Konferenz, auch vor dem Hintergrund der Tatsache, dass der Angriff auf die Ukraine kein rein europäischer Konflikt, keine rein europäische Angelegenheit ist, denn es reicht weit darüber hinaus. So wie die Ambitionen Russlands auch, wie man sehen kann, ob wir über den Nahen und Mittleren Osten sprechen, andere Regionen in Osteuropa, Afrika, aber auch der Indopazifik. Und weil die Konflikte auf der Welt insgesamt immer diversere Ursachen haben und miteinander sich auch vermischen und auch die Mittel, mit denen Konflikte geführt werden, immer andere werden und immer auch die immer vielfältiger und komplexer werden, ist es so wichtig, dass auf der Münchner Sicherheitskonferenz das Format der Verständigung gesucht wird. Weil Verständnis ist immer auch ein Weg zu mehr Sicherheit. Und von daher freue ich mich sehr, dass ich heute daran teilnehmen kann. Die Botschaft an die Partner ist die eindeutige, zu der wir uns immer bekannt haben. Wir werden das Zwei-Prozent- Ziel erreichen, aber wir werden auch alle Anstrengungen unternehmen, um darüber hinauszugehen. Das wird in der Koalition natürlich noch zu verabreden sein. Aber klar muss jedem sein. Nur mit knapp zwei Prozent werden die Aufgaben nicht zu erfüllen sein, die vor uns liegen. Gerade auch diejenigen, die wir wieder neu lernen müssen. Alle gemeinsam, alle Partner, nämlich Bündnis- und Landesverteidigung jeweils zusammen zu sehen und gleichzeitig die Fähigkeiten zu bewahren, auch für internationale Einsätze. Das alles wird Geld kosten. Und wir alle sind uns einig, jeder von uns würde lieber mehr Geld für andere Dinge ausgeben. Aber die Realität ist so, wie sie ist."