Der Kommandeur der einflussreichen Revolutionsgarden hatte am Samstag den Demonstranten gedroht. Am Sonntag gingen erneut zahlreiche Menschen zu Protesten auf die Straße.
Video Proteste im Iran dauern trotz "ultimativer" Warnung an

STORY: Im Iran halten die Proteste gegen die Obrigkeit der Islamischen Republik an - trotz einer ultimativen Warnung der mächtigen Revolutionsgarden. Auch am Sonntag kam es zu Kundgebungen, vor allem an Dutzenden Universitäten im Land. In auf Internet-Netzwerken geteilten Videos war der Einsatz von Tränengas zu sehen, teilweise auch Schüsse auf Demonstranten. Die Revolutionsgarden hatten am Samstag Regierungsgegner vor weiteren Protesten gewarnt. "Geht nicht mehr auf die Straßen. Heute ist der letzte Tag der Unruhen", sagte der Kommandeur der Revolutionsgarden, Hussein Salami. Bislang hatte sich die in der Islamischen Republik einflussreiche Organisation nicht an der Niederschlagung der Demonstrationen beteiligt. Die Proteste halten bereits seit sieben Wochen an und haben mittlerweile weite Bevölkerungsschichten erreicht. Auslöser war der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Polizeigewahrsam. Sie war von Sittenwächtern festgenommen worden, weil sie ihr Kopftuch falsch getragen haben soll. Seit Ausbruch der Proteste sind nach Angaben von Menschenrechtsgruppen im Iran mehr als 280 Demonstranten ums Leben gekommen, darunter 44 Minderjährige.