Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba will in Berlin bei den Fraktionsführungen im Bundestag dafür werben, dass die Ukraine einen EU-Kandidatenstatus erhält.
Video Ukrainischer Außenminister lobt Deutschland

STORY: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba führte am Donnerstag in Berlin viele Gespräche. Unter anderem mit SPD-Chef Lars Klingbeil und SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich. Bei der anschließenden Pressebegegnung schlug er versöhnliche Töne an. Dass die SPD und Bundeskanzler Scholz ihre bisherige Haltung zu Russland revidiert hätten, finde er bemerkenswert, so Kuleba. Er habe Vertrauen in die SPD: "Menschen können ihre Namen in die Geschichtsbücher schreiben, indem sie richtige Entscheidungen treffen. Und von den Diskussionen, die ich hier in Berlin habe, kann ich sagen, ich sehe eine positive Dynamik und ich sehe eine sich entwickelnde Position von Deutschland. Und wir wertschätzen das. Aber verstehen Sie uns nicht falsch, wir sind sehr ehrliche und direkte Menschen. Wenn die Dinge so laufen, wie sie es sollten, dann haben wir kein Problem damit, Sie dafür zu loben und das wertzuschätzen. Der Moment wo ich sehe, dass die Dinge nicht so laufen wie sie sollen oder dass wir hereingelegt werden, dann werde ich der erste sein, der rauskommt und das öffentlich so sagt, aber bis jetzt habe ich keinen Grund das zu tun." Zuvor hatte Kuleba in einem Interview Deutschland als führend in Europa bezeichnet, was die Unterstützung für die Ukraine angehe. Er will in Berlin bei den Fraktionsführungen im Bundestag dafür werben, dass die Ukraine einen EU-Kandidatenstatus erhält. Sein Land setze nicht auf eine schnelle EU-Mitgliedschaft, betonte er. Es sei aber ganz wichtig, einen Platz für die Ukraine zu reservieren.