Der Beschluss wurde von Unterhändlern des Parlaments, des Rats der 27 Mitgliedstaaten und der EU-Kommission erzielt.
Video Verschärftes Asylsystem der Europäischen Union unter Dach und Fach

STORY: Nach jahrelangem Ringen hat sich die Europäische Union auf eine Verschärfung des Asylsystems verständigt. Demnach soll der Zuzug von Migranten begrenzt und geordneter verlaufen. Die Brüsseler Institutionen einigten sich nach wochenlangen Verhandlungen auf einen Kompromiss, wonach künftig beschleunigte Verfahren an den EU-Außengrenzen möglich sein sollen. Menschen mit Schutzstatus sollen dann fairer auf die Mitgliedstaaten der Union verteilt werden. "Seit heute Morgen um acht Uhr haben wir eine Einigung über diesen ganzheitlichen europäischen Rahmen. Dies ist ein stolzer Beweis dafür, dass Europa in der Lage ist, Lösungen für Themen zu finden, die für viele von Bedeutung sind, und dies ist bei der Migration der Fall." Beschleunigte Asylverfahren sollen für solche Menschen greifen, deren Aussichten auf Asyl in der EU als eher gering eingeschätzt werden. Die Bundesregierung begrüßte den Durchbruch. Nancy Faeser (SPD), Bundesinnenministerin: "Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass wir europäische Asylgesetze haben, um Migration mehr zu ordnen und zu steuern. Das ist keine nationale Aufgabe, das ist eine europäische Aufgabe. Und das ist jetzt mit diesem Paket gelungen. Und auch noch in diesem Jahr, das ist wirklich etwas sehr Positives." Nicht durchsetzen konnte sich die Bundesregierung mit der Forderung, Familien mit Kindern generell von den Grenzverfahren auszunehmen. Kritik kam von Ärzte ohne Grenzen. "Heute ist ein katastrophaler Tag für die Menschen, die vor Krieg und Gewalt fliehen", erklärte Felix Braunsdorf, Experte für Flucht und Migration bei der Organisation. Die Europäische Union setzte mit ihrer Asylreform auf Internierungslager, Zäune und Abschiebungen in unsichere Drittstaaten.