Video Wachsende Kriegsmüdigkeit in der Ukraine

Video: Wachsende Kriegsmüdigkeit in der Ukraine
STORY: Diese Frauen, die hier in der ukrainischen Hauptstadt Kiew demonstrieren, wollen, dass ihre Männer aus dem Krieg nach Hause kommen. So auch die 43-jährige Antonina Danylewytsch. Ihr Ehemann hatte sich im März 2022 kurz nach Kriegsbeginn freiwillig gemeldet. Seitdem hatte er gerade einmal 25 Tage Heimaturlaub. Die beiden Kinder wachsen ohne Vater auf. Und ein Ende des Krieges ist nicht abzusehen. "Wir haben uns heute hier versammelt, um unsere Regierung dazu zu bringen, anzuerkennen, dass unsere Männer gleich zu Beginn des Krieges zum Dienst angetreten sind, als die Invasion in vollem Umfang begann. Wir fordern, dass die Dauer des Dienstes, den die mobilisierten Männer leisten müssen, klar definiert wird. Wir hoffen, dass wir erhört werden. Und unsere Ehemänner auch. Für sie ist es sehr hart, sie sind erschöpft. Ich, wir sind hier, um zu fordern, dass sie sich ausruhen können. Was wir brauchen, ist eine Demobilisierung". Bis zum November hat die im im Sommer begonnene Gegenoffensive der Ukraine keinen Durchbruch gebracht. Der Winter beginnt. Russland verstärkt seine Drohnen- und Raketenangriffe auf die Strom- und Wärmeversorgung. Ukrainische und russische Soldaten stehen einander im Stellungskampf gegenüber. Die Frontlinien verändern sich kaum. Und immer lauter wird die Frage, ob die dringend benötigte Militärhilfe aus dem Ausland so zügig und so umfänglich geleistet wird wie bislang. Die Rekrutierung von Soldaten ist mittlerweile ein Problem. Sie findet weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Männer werden auf offener Straße, in der U-Bahn oder an Kontrollstellen angehalten und bekommen ihre Einberufungspapiere ausgehändigt. Sie werden angewiesen, sich bei den Rekrutierungszentren zu melden. In den sozialen Medien tauchten Videos auf, die zeigten, wie Männer regelrecht weggeschleppt und bedroht wurden. "Wir wollen, dass die Ukraine gewinnt", sagt Antonina Danylewytsch in ihrem Haus in der Hauptstadt Kiew. "Aber nicht durch die Anstrengungen immer nur derselben Leute." Die Soldaten müssten ersetzt werden, sie brauchten auch Ruhe, erklärt sie. "Aber aus irgendeinem Grund verstehen das andere nicht", sagt sie. Nun steht der Winter bevor. Wie es aussieht, muss sie wohl alleine mit den Herausforderungen klarkommen, die da auf sie zukommen.
Im Februar sind es zwei Jahre, dass Russland seine Invasion begonnen hat. Viele Familien in der Ukraine müssen sich damit auseinandersetzen, dass der Krieg noch lange dauern wird. Und viele Ehemänner und Väter für längere Zeit nicht mehr nach Hause kommen werden.

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