Der Chef der russischen Söldner-Gruppe, Prigoschin, warf Russlands Verteidigungsminister Schoigu vor, seiner Truppe Munition vorzuenthalten. Angesichts hoher Verluste drohte er mit einem Rückzug aus der heftig umkämpften Stadt Bachmut.
Video Wagner-Chef verschärft Streit mit Moskaus Militärführung

STORY: Der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, droht mit dem Rückzug seiner Einheiten aus der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut im Osten der Ukraine. Grund seien hohe Verluste und ein Mangel an Munition, woran das Moskauer Verteidigungsministerium Schuld sei, teilte Prigoschin am Freitag mit. "Meine Jungs werden keine sinnlosen und ungerechtfertigten Verluste ohne Munition hinnehmen", sagte Prigoschin. Seine Söldner würden sich deswegen am 10. Mai in Nachschublager zurückziehen und ihre Stellungen an die russische Armee übergeben müssen. Damit verschärft Prigoschin den seit Monaten schwelenden Konflikt mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu und der Militärspitze. Die Wagner-Truppe führt die für beide Kriegsseiten verlustreichen Angriffe auf Bachmut an. Für Russland ist die Stadt nach mehreren Rückschlägen ein strategisch wichtiges Ziel. Die Ukraine vermutet, dass Russland Bachmut bis zum 9. Mai einnehmen will - dem Tag der Militärparade anlässlich des Sieges über Nazi-Deutschland. Zu diesem Zweck würden Wagner-Söldner aus anderen Frontabschnitten in die Stadt geschickt, sagte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar in einem Fernsehinterview. Unterdessen stattete Russlands Verteidigungsminister Schoigu am Freitag einem Medienbericht zufolge Truppen aus Russlands südlichem Militärbezirk einen Besuch ab. Er habe dabei auch die Ausrüstung inspiziert, meldete die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass. Laut der Agentur RIA wies Schoigu einen seiner Vize-Minister an, die Versorgung der Soldaten mit allen notwendigen Waffen sicherzustellen.