Auch in Lilienthal ging der Kampf gegen die Fluten weiter. Aus anderen Bundesländern wurden sinkende Pegelstände gemeldet. Die Feuerwehr berichtete am Donnerstag von gestohlenen Sandsäcken, zudem würden Einsatzkräfte beleidigt und in ihrer Arbeit behindert.
Video Weiter angespannte Hochwasserlage in Niedersachsen

STORY: In einigen Hochwassergebieten, wie hier in Lilienthal, war die Lage auch am Donnerstag weiter angespannt. Teile des Ortes standen unter Wasser, in der Nacht mussten 300 Menschen evakuiert werden. Auch für andere Regionen gab es weiter Warnungen vor Überflutungen. So eine Hochwasserlage habe man seit vielen Jahren nicht erlebt, sagte der Präsident des Bundesfeuerwehrverbands, Karl-Heinz Banse, am Donnerstag in Berlin. Seit Heilig Abend seien Zigtausend Feuerwehrleute ununterbrochen im Einsatz. Doch offenbar bereiten nicht nur die Fluten Probleme. "Es gibt auch hier Gewalt gegen Einsatzkräfte, jetzt nicht unbedingt in tätlicher Form, aber es gibt Beleidigungen, es gibt Diskussionen mit Betroffenen. 'Warum wird erst in der Straße A begonnen und nicht in der Straße B?'" // "Es werden Sandsäcke gestohlen. Sandsäcke, die an Deichen verbaut sind, werden von Anwohnern weggeholt, weil sie selber keine Sandsäcke haben, um ihre Häuser zu schützen. All die Dinge passieren. Wir haben mit sehr, sehr vielen Schaulustigen zu kämpfen, die unbedingt an den höchsten Punkt des Hochwassers müssen, um zu fotografieren, was da gerade passiert. Am besten an der Okertalsperre, direkt an den Ablauf, um zu zeigen, welche Wassermassen da im Harz im Augenblick abgelassen werden. All die Dinge müssen wir im Augenblick erleben und das ist nicht in Ordnung." Andernorts wurde eine Entspannung der Hochwasserlage gemeldet, so wie hier am Main bei Aschaffenburg, wo die Pegelstände am Donnerstag fielen. Uferwege waren nach dem Dauerregen der Weihnachtstage aber zum Teil noch überschwemmt. Für die nächsten zwei Tage erwartet die Hochwasserzentrale hier keine abflussrelevanten Niederschläge. In anderen Teilen Deutschlands könnte es aber noch mal nasser werden. Andreas Walter, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst "In den nächsten Tagen bleibt es zunächst erstmal mild von den Temperaturen her. Es kann immer mal wieder schauerartige Niederschläge geben. Wir rechnen nochmal insbesondere in den Regionen um das Sauerland mit teilweise 30 Litern pro Quadratmeter in 24 Stunden." Zudem bleibe es weiterhin stürmisch und windig, sagt Walter. Mit Schnee rechnet der Deutsche Wetterdienst für die kommenden Tage nur in den Hochlagen.