In der Hauptstadt gingen Menschen erneut auf die Straße. UN-Generalsekretär Guterres und Bundesaußenminister Maas haben die Machtübernahme durch das Militär verurteilt.
Video Weiter Proteste gegen Militärputsch im Sudan

Brennende Barrikaden am späten Dienstagabend in Khartoum, der Hauptstadt des Sudan. Demonstranten hatten sie errichtet, um den zweiten Tag in Folge gegen die Machtübernahme durch das Militär zu protestieren, sowie gegen die Festsetzung mehrerer Minister und anderer politischer Figuren. Es wurden Tote und Verletzte gemeldet. "Das Internet funktioniert nicht, das Telefonnetz, niemand führt uns. Die Menschen auf den Straßen sind auf sich allein gestellt. Wir werden die Barrikaden nicht abbauen, denn die Erklärung des Militärs war nicht überzeugend." General Abdel Fattah al-Burhan hatte erklärt, die Machtübernahme sei nötig gewesen, um Politiker aus dem Verkehr zu ziehen, die gegen das Militär aufgewiegelt hätten. Das Militär im Sudan hatte am Montag den Ausnahmezustand über das nordostafrikanische Land verhängt. Es kündigte zudem die Auflösung der Regierung und des Souveränen Rates an, der bislang den Übergang zur Demokratie leitete. Ministerpräsident Abdalla Hamdok und die meisten Regierungsmitglieder wurden festgenommen, soll sich mittlerweile im Wohnhaus des Generals befinden. Unklar ist, ob er unter Arrest steht. Am Dienstag beschäftige sich der UN-Sicherheitsrat mit der Lage im Sudan, konnte sich aber nicht auf eine gemeinsame Stellungnahme einigen. China und Russland sollen die Ereignisse nicht als Putsch ansehen. Generalsekretär Guteress forderte den Schutz der demokratischen Entwicklung im Sudan. Bundesaußenminister Heiko Maas warnte am Dienstag vor gravierenden Folgen für das internationale Engagement, das Deutschland in den vergangenen Jahren maßgeblich unterstützt und koordiniert habe. "Der Putsch entzieht diesem Engagement die Grundlage. Deutschland wird seine Unterstützung unter diesen Bedingungen nicht fortsetzen." Um gemeinsam vorzugehen, stimme sich Deutschland eng mit seinen Partnern ab.