Laut den Angaben der Organisatoren waren allein in Tel Aviv rund 150.000 Teilnehmer unterwegs. Aber auch in Städten wie Jerusalem und Haifa gingen Medienangaben zufolge wieder Tausende auf die Straße.
Video Zehntausende Israelis demonstrieren erneut gegen Justizreform

STORY: Erneut sind am Samstagabend in der israelischen Metropole Tel Aviv Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen. Sie protestierten gegen die von der in Teilen rechtsextremen Regierung geplante Justizreform. Roee Neuman, Sprecher der Protestgruppe "Kaplan Force": "Netanjahu hat gezeigt, dass er keine Kompromisse eingehen will oder sich mit dem Rest des Volkes verständigen. Er will ein Diktator sein, wie es Orban in Ungarn und Ergodan in der Türkei sind. Wir werden ihn aufhalten und sind fest entschlossen. Wir haben es 26 Wochen in Folge geschafft. Und wir glauben, dass wir es auch in Zukunft schaffen werden." Laut den Angaben der Organisatoren waren allein in Tel Aviv rund 150.000 Teilnehmer unterwegs. Aber auch in Städten wie Jerusalem und Haifa gingen Medienangaben zufolge wieder Tausende auf die Straße. Noga Melaver, Vizedirektorin einer Hi-Tech-Firma: "Ich bin heute hierhergekommen, wie ich in den letzten 25 Wochen gekommen bin, um sicherzustellen, dass Israel eine Demokratie bleibt, dass wir dieses Wundervolle retten, das wir hier in den vergangenen 75 Jahren geschaffen haben, und dass Israel eine Hi-Tech-Nation, ein freies Land und ein toller Ort zum Leben bleibt." Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte vor wenigen Tagen gesagt, er habe einen besonders umstrittenen Teil der Reform verworfen. Kritiker betrachten dies jedoch als unzureichend. Das Vorhaben der Regierung zielt darauf ab, die Befugnisse des Obersten Gerichts einzuschränken und die Stellung des Parlaments und des Ministerpräsidenten zu stärken. Die Opposition und viele Menschen im Land sehen darin allerdings eine Untergrabung der Demokratie.