Das Treffen war eine Gegeneinladung von vier muslimischen Verbänden, die einige Tage zuvor
die Kölner Synagoge besucht hatten.
Video Zeichen gegen Hass und Gewalt: Vertreter der jüdischen Gemeinde Köln besuchen Moschee

STORY: Am Freitag haben Vertreter muslimischer Verbände und der Kölner Synagogen-Gemeinde gemeinsam die Sultan-Ahmet-Moschee in Bochum besucht. Das Treffen sollte als Zeichen für ein friedliches Miteinander gelten und war eine Gegeneinladung von vier muslimischen Verbänden, die einige zuvor die Kölner Synagoge besucht hatten. Das Bochumer Gebetshaus wurde auch deshalb ausgesucht, da sich dort in der Nacht zum 18. Oktober ein Brandanschlag ereignet hatte. Durmus Aksoy, Vorsitzender der Ditib NRW “Wir wollen auch, dass dieser Krieg schnellstmöglich beendet wird, weil es sterben Leute, egal von welchem Land, von welcher Nationalität, welcher Religion er stammt, es sterben Leute. Und das ist für uns wichtig. Menschen ist unser Faktor, die wir weiterleben müssen. Diese Gesellschaft muss auch weitergehen, daher haben wir in NRW auch ein Zeichen gesetzt, dass wir auch die Synagoge besucht haben, dass wir auch unser Mitgefühl mitgeteilt haben, dass wir nebeneinander sind und nicht gegeneinander da sind. Und wir werden auch immer dann die Unterstützung geben, dass die Juden von unserer Seite auch unterstützt werden, weil sie auch die Religion ausüben, genau wie wir oder auch die Christen. Und dass diese Runde beibehalten wird, dass NRW keine Hetze gegen jegliche Religion, insbesondere Juden, nicht zu Schaden kommen.” Der Vorstand der Kölner Synagogen-Gemeinde Abraham Lehrer betonte, dass es einen konstruktiven Austausch gegeben habe. Abraham Lehrer, Vorstand der Kölner Synagogen-Gemeinde: “Wir haben lange miteinander gesprochen, und wir sind übereingekommen, die Dinge, die wir uns vorgenommen haben, auch in den Körper unserer Gemeinden herunter - wenn ich es bildlich ausdrücken darf - herunterzubringen, bis auf die unterste Ebene, dass wirklich die Gemeindemitglieder wissen, bei der jüdischen Seite, wie die muslimischen Verbände sich jetzt positioniert haben und umgekehrt, dass in den muslimischen Gemeinden die wissen, wie sich ihre Funktionäre positioniert haben gegenüber den Geschehnissen in Israel, das halte ich, halten wir für eminent wichtig, weil dann erreichen wir wirklich, dass eine Veränderung in der Gesellschaft stattfinden kann, was Toleranz für andere Religionen angeht.” Der CDU-Politiker und Leiter der NRW-Staatskanzlei und Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten im Düsseldorfer Kabinett, Nathanael Liminski, sagte, dass es wichtig sei, dass der akutelle Gesprächsaustausch möglichst weiter erhalten bleibt. Nathanael Liminski (CDU), Leiter der NRW-Staatskanzlei und Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten “Der Dialog darf nicht nur nicht abreißen, er muss in diesen Tagen intensiviert werden, damit wir füreinander Verständnis entwickeln und damit wir aus dieser krisenhaften, schwierigen Lage eine Chance machen für den Zusammenhalt in unserem Land, für das Miteinander in unserem Land. Und wir wollen dafür außerdem die Solidarität leben durch Zeichen setzen. Aber wir wollen auch gemeinsam die Situation im Blick behalten. Wir müssen damit rechnen, dass es zu weiterer Eskalation kommt, auch auf den Straßen Nordrhein-Westfalens. Das wollen wir gemeinsam verhindern.” Am 7. Oktober gab es einen Angriff der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas auf Israel und seitdem folgten israelische Gegenangriffe auf den Gazastreifen. Immer wieder kam es in Deutschland, aber auch weltweit zu Solidaritätskundgebungen sowohl für die Israelis, aber auch für die Palästinenser.