Am 22. Juni 1983 befand sich Emanuela - damals 15 Jahre alt - auf dem Rückweg von der Musikschule. Zuletzt sah man die junge Frau an einer Bushaltestelle in Rom. Danach verliert sich ihre Spur. Seit mehr als 36 Jahren gilt sie als vermisst. Rund um ihr Verschwinden ranken sich zahlreiche Verschwörungstheorien.
Zur Lösung des mysteriösen Kriminalfalls werden nun Knochenfunde untersucht. Sie stammen vom deutschen Friedhof im Vatikan. Es sei allerdings nicht vorherzusagen, wann Ergebnisse vorliegen, teilte der Vatikan am Samstag mit.

Der Vatikan hatte Mitte Juli die Gräber zweier adeliger Frauen auf dem deutschen Pilgerfriedhof Campo Santo Teutonico öffnen lassen: Die Gräber stammen von Sophie von Hohenlohe (gestorben 1836) und Herzogin Charlotte Friederike zu Mecklenburg (gestorben 1840). Doch statt der Lösung des Rätsel ein Stück näher zu kommen, wurden nur noch mehr Fragen aufgeworfen: Überraschenderweise waren beide Gräber komplett leer. Auf dem Friedhof sind Geistliche und Adelige aus dem deutschsprachigen Raum und Flandern bestattet.
Knochenfunde geben Rätsel auf
Die Experten fanden wenig später Beinhäuser mit Knochenresten in der Nähe der zwei Gräber. Wie die "BBC" berichtet, befanden sich die Beinhäuser unter einer Falltür im Boden eines nahegelegenen Gebäudes. Die jetzigen Untersuchungen sollen zeigen, ob die entdeckten Überreste von den beiden adeligen Frauen stammen - oder gar von Emanuela Orlandi.
"Mit dieser Tätigkeit beweist sich erneut die Einsatzbereitschaft des Heiligen Stuhls für die Familie Orlandi", sagte Papstsprecher Alessandro Gisotti. Die beiden Gräber auf dem kleinen deutschen Friedhof waren ins Visier geraten, nachdem die Familie Orlandi im März 2019 einen anonymen Hinweis auf ein Grab mit einem Engel bekommen hatte - das von Sophie von Hohenlohe.