Was macht eigentlich ... Kelly LeBrock? Die Frau in Rot

Mit der Rolle der geheimnisvollen Charlotte in "Die Frau in Rot" wurde Kelly LeBrock vor 30 Jahren weltbekannt.

Das Interview mit Kelly LeBrock erschien in der stern-Printausgabe Nr. 46 am 6. November 2014.

Sie waren ein Sex-Symbol der Achtziger, so wie Angelina Jolie heute. Würden Sie mit ihr tauschen wollen?

Nein. Ich bin sehr zufrieden. Ich lebe seit etwa 20 Jahren auf einer Ranch in der Nähe von Santa Barbara in Kalifornien. Stellen Sie sich vor: Ich habe noch nicht mal einen Fernseher!

Sie zierten als Model internationale Magazine, waren eine der begehrtesten Frauen der Welt und wurden durch die Rolle der Charlotte weltbekannt.

Stimmt. Aber ich hatte das Gefühl, nicht mehr Herrin über mein Leben zu sein. Ohne dass ich mich wehren konnte, wurde mein Privatleben in den Medien ausgewalzt, vor allem meine Scheidung. So wollte ich nicht weitermachen. Meine drei Kinder sollten normal aufwachsen und unsere Nachbarn keine durchgeknallten Stars sein, sondern Elektriker, Handwerker oder einfache Arbeiter.

Zur Person

Kelly LeBrock, 1960 in New York geboren, begann ihre Modelkarriere im Alter von 15 Jahren, die als Schauspielerin mit 24. Im Kinohit "Die Frau in Rot" von und mit Gene Wilder spielte sie ein Model, ein Jahr später in "L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn" eine am Computer erschaffene Traumfrau. LeBrock war dreimal verheiratet, unter anderem mit dem Action-Star Steven Seagal, mit dem sie drei erwachsene Kinder hat. Sie engagiert sich heute u. a. für den "Club Carson", der sich um krebskranke Kinder kümmert. LeBrock wohnt bei Santa Barbara.

Wie sieht Ihr Alltag heute aus?

Meine Ranch liegt in den Bergen, ich bewirtschafte sie mit meiner ältesten Tochter Annaliza und ihrem Lebensgefährten. Es gibt viel zu tun, wir haben unter anderem Hunde, Katzen, Pferde, Schweine, Hühner und Ziegen. Ich mache meinen eigenen Joghurt und Käse, schlachte auch selbst.

Hört sich so an, als hätten Sie mit dem Filmgeschäft abgeschlossen.

So ganz doch nicht. Aber eine gute Mutter zu sein war mir wichtiger als jede Filmkarriere. Ich habe diese Entscheidung keine Sekunde bereut, aber jetzt sind alle drei erwachsen, und ich bin an der Reihe.

Und was heißt das?

Ich produziere drei Kinofilme sowie eine TV-Kochsendung über gesunde Ernährung. Außerdem erscheint im kommenden Jahr meine Autobiografie, die mich viel Kraft gekostet hat.

Warum?

Alle schlimmen Dinge habe ich da noch mal durchlebt. Als kleines Mädchen hat meine Mutter mich geschlagen, mit nur fünf Jahren kam ich in eine französische Schule – dabei verstand ich kein Wort Französisch! Ich war schrecklich einsam, aber meine Mutter dachte, sie täte mir etwas Gutes. Sie kam aus ärmlichen Verhältnissen, und ich sollte es mal besser haben.

Das gelang früh: Sie waren schon als Teenager ein gefragtes Model.

Nach außen sah mein Leben perfekt aus. Tatsächlich aber war ich unsicher und schüchtern, nahm Drogen, weil ich dachte, das mache mich stärker. Heute habe ich das alles zum Glück überwunden und bin eine selbstbewusste Frau.

Ihre jüngste Tochter Arissa ist 21 und arbeitet als Plus-Size-Model. Was haben Sie ihr geraten?

Sie soll sich selbst treu bleiben. Mir war es immer wichtig, dass meine Kinder einen richtigen Job haben. Ich bin stolz, dass Arissa neben dem Modeln als Bedienung in einem Restaurant arbeitet. Das erdet sie.

Sie waren dreimal verheiratet, sind dreimal geschieden. Gibt es einen neuen Mann in Ihrem Leben?

Ja, seit Juli bin ich sogar verlobt! Er ist 38, ein sehr attraktiver Mann, der einen Laden für Sportartikel betreibt, vier Autostunden von meiner Ranch entfernt.

Wie haben Sie sich kennengelernt?

Über eine Dating-App. Eigentlich wollte ich das nur zum Spaß ausprobieren. Ich dachte, da geht’s ohnehin nur um Sex. Aber dann, im August 2013, hatte ich das erste Date mit ihm. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal einen Mann so lieben und ihm auch vertrauen könnte.

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