Im ostafrikanischen Staat Burundi ist ein vier Jahre alter Albino-Junge entführt und zerstückelt worden. Die sterblichen Überreste des kleinen Abdul seien in einem Wald gefunden worden, teilten die Organisation Albinos sans frontières (ASF) und ein Behördenvertreter am Dienstag mit. In Teilen Afrikas kommt es immer wieder zu brutalen Angriffen auf Albinos, bei denen die Opfer verstümmelt oder getötet werden, weil ihren Körperteilen glücksbringende und magische Kräfte zugesprochen werden.
Abdul sei am vergangenen Samstag beim Spielen mit anderen Kindern in einem Vorort von Burundis größter Stadt Bujumbura von drei Verdächtigen in einem Taxi entführt worden, teilte ASF mit. Die Entführer brachten den Jungen in die rund 230 Kilometer entfernte Provinz Cankuzo, wo er getötet und zerstückelt wurde.

Albino-Junge: Sterbliche Überreste im Wald
Die Täter hätten seine Arme und Beine abgetrennt und seine Knochen an sich genommen, sagte ein Behördenvertreter. Seine sterblichen Überreste seien in einen Wald geworfen worden, wo sie ein Kind entdeckte. Zwei der drei Verdächtigen wurden inzwischen festgenommen.
Nach Angaben des ASF-Sprechers Chadrack Nahumuremyi war es das erste Verbrechen dieser Art seit zwei Jahren in Burundi. Insgesamt wurden seit 2008 mehr als 20 Albinos in dem afrikanischen Land getötet.
Albinismus: Störung der Pigmentbildung
Albinismus ist eine genetisch bedingte Störung der Pigmentbildung in Haut, Haaren und Augen. In einigen afrikanischen Ländern werden Albinos diskriminiert, angegriffen oder getötet. Selbsternannte Medizinmänner verwenden ihre Körperteile, um daraus Zaubertränke zu brauen, die Glück und Wohlstand bringen sollen.