Wisconsin, USA Angeblich ertrunkener Kajakfahrer soll Tod nur vorgetäuscht haben

Ryan Borgwardt
Ryan Borgwardt, 45, aus Wisconsin galt nach seiner Kajaktour über den Green Lake als vermisst – ein falscher Verdacht (Symbolbild)
© Aleksandar Nakic / Getty Images
Nach einer Bootstour galt ein Kajakfahrer aus Wisconsin als vermisst. Nun glauben die Ermittler: Er täuschte seinen Tod nur vor – und wollte sich ins Ausland absetzen.

Nach einer Kajaktour Mitte August kam Ryan Borgwardt nicht mehr zurück. Seine Frau und seine drei Kinder warteten vergeblich auf den 45 Jahre alten US-Amerikaner aus Green Lake (Wisconsin), der allein zum Fischen auf den See gefahren war.

Auch eine großangelegte Suchaktion von Polizei und Rettungskräften blieb ohne Erfolg. Gefunden wurden lediglich das Kajak sowie Borgwardts Rettungsweste. In seinem Auto befand sich außerdem sein Portemonnaie. Eine Leiche wurde auch nach längerer Zeit nicht gefunden. Dennoch ging man fest davon aus, dass Borgwardt ertrunken sei.

Vermisster Kajakfahrer wollte sich wohl nach Europa absetzen

Doch im Oktober, zwei Monate nach dem vermeintlichen Tod des Mannes, nahm der Fall eine ebenso unerwartete wie spektakuläre Wendung. Ermittler fanden heraus, dass einen Tag, nachdem Borgwardt von seiner Familie als vermisst gemeldet worden war, Beamte seinen Pass an der kanadischen Grenze kontrolliert hatten.

Die Polizei begann, das Leben des 45-Jährigen näher unter die Lupe zu nehmen – und fand dabei weitere verdächtige Indizien: So hatte Borgwardt seinen Pass vor seinem Verschwinden als gestohlen gemeldet und sich einen neuen ausstellen lassen. Später aber wurde sein alter Ausweis von seiner Frau gefunden. Außerdem hatte sich Borgwardt seine Lebensversicherung in Höhe von 375.000 US-Dollar auszahlen lassen und das Geld auf ein Konto im Ausland überwiesen.

Eine datenforensische Analyse seines Laptops ergab zudem, dass er seine E-Mail-Adresse geändert und noch am Tag seines Verschwindens die Festplatte ausgetauscht hatte. Anhand all dieser Hinweise geht die Polizei nun davon aus, dass Borgwardt seinen Tod nur vorgetäuscht hat und sich nach Europa abgesetzt hat. 

"Wir glauben, dass er noch am Leben ist", sagte Sheriff Matthew Vande Kolk der BBC. "Wir wissen, dass er sich nicht im See befindet." Die Fahndung nach dem Verschollenen wird fortgesetzt. Auch seine Familie appellierte öffentlich an ihn, sich zu melden. Noch jedoch fehlt von Ryan Borgwardt jede Spur.

epp

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