Die Arbeiter in der Atomruine von Fukushima haben mit dem Abpumpen hochgradig verseuchten Wassers aus Reaktor 2 begonnen. Das Wasser werde in eine Auffanganlage gepumpt, in die rund 30 000 Tonnen Wasser passten, berichteten japanische Medien. Nach Schätzung des Betreiberkonzerns Tepco befinden sich im Reaktor 2 rund 25 000 Tonnen verseuchten Wassers. Die Schläuche zur Auffanganlage verlaufen demnach an den Turbinengehäusen der Reaktoren 3 und 4 entlang. Pro Tag könnten etwa 480 Tonnen abgepumpt werden.
In den Reaktoren 1 und 3 sollen sich rund 42 500 Tonnen an relativ gering verstrahltem Wasser befinden, hieß es unter Berufung auf Tepco. Die Arbeiter setzen derweil die Vorbereitungen fort, für dieses Wasser Behelfstanks sowie einen auf dem Meer schwimmenden Riesentank zu benutzen, in den rund 10 000 Tonnen Wasser passen. Die verseuchten Wassermassen behindern die Arbeiten zur Kühlung des Kernkraftwerks.
Der Betreiber der Atomanlage Tepco will innerhalb von drei Monaten durch das Schließen von Lecks das Austreten von Radioaktivität aus der Atomanlage im Nordosten des Landes verringern. Innerhalb von sechs bis neun Monaten soll die Temperatur in den Reaktoren und in den Abklingbecken für gebrauchte Brennstäbe soweit gesenkt werde, dass der Austritt auf ein "sehr geringes Maß" zurückgefahren werden kann.
Im Kampf gegen die Kernschmelze leiteten die Arbeiter in den vergangenen Wochen Wasser in die Atomanlage, um die Reaktoren zu kühlen. Leicht belastetes Wasser wurde ins Meer gepumpt, um Tanks zu leeren, in denen später stärker verseuchtes Wasser gespeichert werden sollte. Am Wochenende hatte Tepco festgestellt, dass das in einem Tunnelschacht des Reaktors 2 angesammelte stark verseuchte Wasser seit dem Abend des 15. April gestiegen ist. Neben dem zur Kühlung des Reaktors eingesetzten Wassers könnte auch Grundwasser eingesickert sein, hieß es. Außer mit Säcken voll Zeolith versuchen die Arbeiter mit Stahlplatten die Verseuchung des Meeres einzudämmen. Auch das Grundwasser rund um das AKW ist durch die Strahlung verseucht.