In der sächsischen Stadt Bautzen hat es einen Angriff auf einen ukrainischen Pastor gegeben – bei helllichtem Tag und auf offener Straße. Sergej Kosiak wurde von einem 69 Jahre alten Russen mit einem Radschlüssel attackiert. Zunächst hatten das Portal "Tag24" sowie die "Sächsische Zeitung" darüber berichtet. Die Polizeidirektion Görlitz bestätigte, gegen einen "69-jährigen russischen Staatsangehörigen" zu ermitteln.
Kosiak veröffentlichte ein Video des Vorfalls, das offenbar von der Dashcam seines Autos aufgenommen wurde, auf seiner Facebook-Seite sowie eine längere Version davon auf Youtube. Darin ist zu sehen, wie der Angreifer an einer roten Ampel aus seinem Auto aussteigt, einen Radmutternschlüssel aus dem Kofferraum holt und damit auf Kosiak losstürmt. Dem Pastor gelingt es, den Täter zurückzudrängen und in sein Auto zu schieben. Anschließend greifen Passanten ein.
Bautzen: Pastor kümmert sich um ukrainische Geflüchtete
Möglicherweise störte sich der Russe an den ukrainischen Fähnchen, die an Kosiaks Auto befestigt waren. Der Pastor pendelt seit einigen Jahren zwischen der Ukraine und Deutschland. In Bautzen kümmert er sich um die Aufnahme und Versorgung von Geflüchteten, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind. Der Angriff auf seine Person erschüttert ihn: ""Ich habe viele Menschen nach Deutschland gebracht, damit sie hier in Sicherheit sind. Jetzt geschieht so etwas auch hier, wir fühlen uns so nicht geschützt", sagte Kosiak "Tag24".
Er selbst stammt aus Donezk, wo prorussische bewaffnete Milizen schon seit 2014 gegen die ukrainische Armee kämpfen, und ist 2018 nach Deutschland gekommen. Nach dem Angriff hat er den Mann unmittelbar bei der Polizei angezeigt: "Damit er bestraft wird und andere nicht so weitermachen." Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die den Vorfall an der Ampel beobachtet haben. "Insbesondere werden die vier Streitschlichter, eine Frau und drei Männer, gebeten, sich bei der Polizei zu melden", so eine Polizeisprecherin zur "Sächsischen Zeitung".
Oligarchen-Jachten live verfolgen: Einige Schiffe beschlagnahmt, andere sind auf der Flucht, ein paar hängen fest – zwei in Hamburg
Geschätzter Preis: 600 Millionen US-Dollar
Zuletzt gesehen: Beschlagnahmt in Tarragona, Spanien (Daten abgerufen am 17. März 2022)
Eigner: Igor Iwanowitsch Setschin
Verdient sein Geld mit: Ölkonzern Rosneft
Angriff auf ukrainischen Geistlichen auch in Hamburg
Am Wochenende gab es auch in Hamburg einen Übergriff auf einen Pfarrer einer katholisch-ukrainischen Kirchengemeinde. Ein betrunkener Russe hatte an seiner Tür geklingelt, ihn tätlich attackiert und versucht, in sein Haus einzudringen. Die Polizei konnte den Angreifer festnehmen und ermittelt nun wegen Körperverletzung. Auch der Staatsschutz wurde eingeschaltet.
Quellen: Sergej Kosiak auf Facebook / "Tag24" / "Sächsische Zeitung" / "Hamburger Morgenpost"