Er ist keine zwei Jahre alt und hat schon seinen Vater verloren: Der erst 19 Monate Sohn eines freiwilligen Feuerwehrmannes musste sich von seinem Vater Geoffrey Keaton für immer verabschieden, der im Kampf gegen die katastrophalen Buschbrände in Australien sein Leben verlor. Der kleine Junge trug eine Uniform und hatte einen Schnuller im Mund, als er die posthume Medaille für Tapferkeit im Dienst bei der Beerdigung seines Vaters am Donnerstag erhielt, wie australische Medien und die britische BBC berichten.
Geoffrey Keaton und sein Kollege Andrew O'Dwyer waren am 19. Dezember auf dem Weg zu einem Brand im Südwesten der Stadt Sydney, als ihr Feuerwehrauto gegen einen Baum fuhr. O'Dwyer, der ebenfalls Vater eines kleinen Kindes ist, wird kommende Woche beerdigt.
Bewegende Trauerfeier für verstorbenen Vater
Shane Fitzsimmons, der Fire Commissioner des Bundesstaates New South Wales, überreichte dem 19 Monate alten Sohn die Tapferkeitsmedaille. Der australische Premierminister Scott Morrison nahm ebenfalls an der Beerdigung teil. Er sagte, er sei dort, um "an das Leben und den Dienst von Geoffrey Keaton zu erinnern und ihm zu danken".
Die Feuerwehr in New South Wales veröffentlichte auf Facebook Fotos der Trauerfeier. Eines zeigt Geoffreys Sohn und dessen Mutter, wie sie an seinem Sarg stehen. Ein weiteres zeigt eine Tasse auf dem Sarg. Auf der Tasse steht der Satz: "Daddy, ich liebe dich bis zum Mond und zurück!"

Wie die BBC berichtet, starb am Montag ein weiterer Feuerwehrmann, als starke Winde seinen Wagen umkippten. Zwei weitere Menschen wurden dabei verletzt. Die Zahl der Menschen, die seit dem Ausbruch der ersten Feuer bei den Bränden ums Leben kamen, ist inzwischen auf 17 gestiegen, wie die australische Nachrichtenagentur AAP berichtet. Dutzende werden noch vermisst. Allein im Bundesstaat Victoria war das Schicksal von 17 Menschen ungewiss.
Lage in betroffenen Gebieten spitzt sich zu
Seit Monaten sind Tausende Feuerwehrleute – darunter viele Freiwillige – im Einsatz gegen die Buschbrände in Australien, die noch unter Kontrolle gebracht werden müssen. Und die Lage verschärft sich weiter. In Teilen des Landes wurde der Notstand verhängt. Touristen und Bewohner sollen die Feuergebiete im Südosten angesichts einer neuen, für das Wochenende erwarteten Hitzewelle verlassen.
Am Samstag werden vom Wetteramt teilweise Temperaturen über 40 Grad und starker Wind erwartet. Dadurch können die Buschbrände noch einmal angefacht werden, die ohnehin hohe Brandgefahr steigt weiter. In der Hauptstadt Canberra war der Rauch der Brände so schlimm, dass manche Menschen sogar innerhalb von Gebäuden Atemschutzmasken trugen. Auch Neuseeland wurde von Rauchschwaden erreicht.
Quellen: Nachrichtenagentur DPA, BBC, "Sydney Morning Herald", "7 News"