Bodybuilder Sajad Gharibi Der persische Hulk will den IS zerquetschen

Neben ihm sieht der Berg aus "Game of Thrones" schmächtig aus, und Rambo wirkt wie ein Kind: Sajad Gharibi ist der persische Hulk – nun will der Gigant gegen den IS kämpfen.

Sajad Gharibi ist ein Gewichtheber und Bodybuilder aus dem Iran und bringt 150 Kilogramm auf die Waage. Seinen 130.000 Instagram-Followern kündigte der Champion nun an, dass er gegen den IS in den Krieg ziehen werde. Im Iran ist er Kult, für das Land startete er auf Wettbewerben als Gewichtheber und als Bodybuilder. Doch auf seinem Instagram-Account zeigt er nicht nur Fotos, die seine Muskeln oder sein Training feiern, sondern er teilt sein ganzes Leben. Trotz seines grimmigen Aussehens hat Gharibi Sinn für Humor. Viele seiner Bilder spielen damit, dass Alltagsgegenstände in seinen Pranken winzig und zerbrechlich erscheinen.

Weltweiter Ruhm durch Instagram

Der Agentur "Fars News" gegenüber äußerte sich der Gigant zu seinem Instagram-Ruhm, den er selbst nicht ganz verstehen kann. "Viele meiner ausländischen Freunde nennen mich den iranischen Hulk, die Iraner hingegen empfinden den Hulk als aggressiv und unkontrolliert und lehnen die Bezeichnung ab." Sie bevorzugen den Spitznamen "iranischer Herkules".

Der Nachrichtenagentur gegenüber gibt sich Gharibi als sehr gläubiger Mensch zu erkennen, dem bedeutende schiitische Lehrer schon immer ein Vorbild waren. Selbst beim Sport. Verletzt habe es ihn, als er von Bloggern in Zusammenhang mit dem Henker des IS, genannt der Bulldozer, gebracht wurde. Außer einer stattlichen Figur hat er nichts mit dem Sadisten gemeinsam.

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Hulk will Terror beenden

Nun hat sich der Hulk bei einer schiitischen Miliz als Freiwilliger gemeldet, um den Syrern im Kampf gegen das Terror-Kalifat beizustehen. Obwohl er eigentlich von einer Karriere als Wrestler geträumt hat. "Ich bin ein schiitischer Muslim. Viele sagen nur, sie seien Muslime, aber sie wollen einander in der Gefahr nicht beistehen." Er aber werde nach Syrien gehen. Sein Herz sage ihm, dass der Terror in Syrien beendet werden müsse.

Wichtiger PR-Faktor

Während manche Medien ihn als fleischgewordene Atombombe oder als Supersoldaten feiern, tritt Sajad Gharibi selbst wesentlich bescheidener auf. Da heutige Kriege nicht mehr im Faustkampf entschieden werden, ist seine Sicht wohl auch realistischer. Als Leistungssportler dürfte Hulk Gharibi Anstrengungen und Entbehrungen gewohnt sein und auch Disziplin besitzen. Das sind gute Startbedingungen für eine militärische Ausbildung, aber auch nicht mehr. Einzigartig dürfte vor allem seine weltweite Wirkung in den Medien sein. Im Westen weithin unbemerkt, bauen die Schiiten ihre eigenen Kriegshelden auf. Neben dem Hulk gibt es etwa im Irak den schiitischen Rambo Abu Azra (Todesengel) oder den Großvater-Sniper Abu Tahseen.

So sympathisch der entschlossene Riese Sajad Gharibi wirkt, man sollte nicht vergessen, dass den schiitischen Milizen Menschenrechtsverletzungen in Syrien vorgeworfen werden. So wie eigentlich allen Parteien in dem fürchterlichen Krieg.

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