Als Bob Wilson von der Verwüstung der Kleinstadt Paradise durch die Waldbrände in Kalifornien erfuhr, war für ihn klar, dass er etwas für die Menschen aus dem Ort tun musste. "Ich konnte nicht aufhören zu denken: Wie kann ich helfen?", erzählte der Immobilienentwickler und Mitinhaber einer Restaurantkette aus San Diego der "Washington Post".
"Ich wollte ein Lächeln auf ihr Gesicht zaubern"
Besonders berührte Wilson ein Bericht über die Sorgen und Probleme der Schüler der Paradise High School, von denen Hunderte ihr Zuhause im Feuer verloren hatten. "Sie taten mir schrecklich leid", zitiert die Zeitung den 89-Jährigen. Also habe Wilson zu seinem Scheckbuch gegriffen und einen Scheck über 1000 Dollar ausgeschrieben - und dann noch einen und noch einen und noch einen. 1085 Schecks seien es am Ende geworden, einer für jeden Schüler, Lehrer, Büroangestellten und sonstigen Mitarbeiter der Schule bis hin zum Fahrer des Schulbusses.

"Ich habe die Entscheidung, dass ich diesen Kindern etwas geben möchte, innerhalb von zwei oder drei Minuten nach dem Lesen der Nachrichten getroffen,", sagte Wilson dem US-Sender NBC News. "Damit sie eine schöne Zeit haben und ich ein Lächeln auf ihr Gesicht zaubern und vielleicht ihre Stimmung heben kann." Dem Sender CNN berichtete der Unternehmer, er schätze noch heute jeden Moment seiner High-School-Zeit in Escondido im San Diego County, und er habe es nicht ertragen können, darüber nachzudenken, wie sehr die Schüler aus Paradise das jetzt vermissten.
Schulleiter Loren Lighthall schätzt, dass bis zu 900 Schüler ihre Häuser im Feuer verloren haben. "Durch Bobs Spende erhält jetzt jedes Kind Geld für Essen, Benzin, Kleidung, für lebensnotwendige Dinge", sagte er NBC News.
Brände forderten fast 90 Todesopfer
Wilson entschied sich nach eigener Aussage für 1000-Dollar-Schecks, weil die Empfänger das Geld dann ausgeben könnten, wie sie es wollten. "Vielleicht helfen sie ihrer Familie, vielleicht wollen sie Benzin für ihr Auto kaufen, vielleicht wollen sie ein Fahrrad kaufen, es ist ihre Entscheidung." Er habe auch Geschenkgutscheine in Betracht gezogen und eine Verteilung über Spendenorganisationen, das sei ihm aber zu indirekt gewesen.
Bei den Waldbränden in Kalifornien starben fast 90 Menschen, knapp 250 galten am vergangenen Wochenende noch als vermisst. Insgesamt zerstörten die Flammen rund 18.000 Gebäude. Allein in Paradise brannten fast 14.000 Häuser, 530 Geschäfte und 4500 andere Gebäude nieder.

Quellen: "Washington Post", NBC News, CNN