Der Amokläufer, der nahe dem kalifornischen Küstenort Santa Barbara aus seinem Auto heraus sechs Menschen und anschließend wohl sich selbst erschossen hat, ist identifiziert. Bei dem Schützen handelte es sich um den 22 Jahre alten Sohn des Hollywood-Regisseurs Peter Rodger, der u.a. als zweiter Regisseur bei “Die Tribute von Panem” mitgearbeitet hat. Der Anwalt von Rodger ließ am Sonnabend mitteilen, dass der Filmemacher und seine Familie davon ausgingen, dass der Sohn in Santa Barbara mit Schüssen aus seinem Auto, einem schwarzen BMW, sechs Menschen getötet habe, bevor er selbst ums Leben kam. Die Behörden bestätigten, dass Elliot Rodger der Täter war.
Das Motiv für den von der Polizei als "absichtlicher Massenmord" bezeichneten Amoklauf war am Samstagmorgen noch unklar. Doch erste Anzeichen deuten darauf hin, dass der Schütze möglicherweise mental instabil war und Frauen verachtete. Ermittler wollen ein YouTube-Video analysiert haben, in dem der Mann Hasstiraden und Drohungen gegen Frauen äußert, die ihn in den vergangenen Jahren zurückgewiesen oder ignoriert hätten. Das Video habe den Titel "Vergeltung".
Fahrt des Amokläufers endet mit Unfall
Die Amokfahrt ereignete sich am Freitagabend in Isla Vista nahe der Universität von Santa Barbara. Sie dauerte knapp zehn Minuten. Die Schüsse seien an neun verschiedenen Stellen gefallen, hieß es. Augenzeugen hätten einen schwarzen BMW durch die Straßen rasen sehen. Nach den Berichten hielt sich möglicherweise eine zweite Person in dem Fahrzeug auf, der Sheriff sprach aber von einem einzelnen Täter.
Der Mann sei bei dem Schusswechsel mit der Polizei mit seinem Auto in ein geparktes Fahrzeug geprallt. Ob er durch Schüsse der Polizisten starb oder sich selbst tötete, war zunächst unklar.
Familie des Amokläufers ist geschockt
"Die Familie Rodger möchte den Opfern dieser Tragödie die tiefste Sympathie und ihr Mitleid aussprechen", heißt es in einer Erklärung, die Familienanwalt Alan Shifman am Wochenende herausgab. "Wir alle spüren einen unfassbaren Schmerz."
In diversen Medienberichten vom Wochenende heißt es, dass die Eltern von Rodger sich in den letzten Wochen immer häufiger Sorgen um ihren Sohn gemacht haben. Wohl auch, weil die Eltern ein YouTube-Video von ihm entdeckt hätten, das sie wegen des Inhalts sofort an die Polizei weitergeleitet hätten.
Rodgers war bereits vernommen worden
In dem Video hatte Rodger geschworen, Rache zu nehmen an Frauen, die er für seine "Einsamkeit und nicht erfüllten Wünsche" verantwortlich machte.
Die Polizei hatte Elliot Rodger daraufhin tatsächlich vernommen und schätzte ihn in einem Bericht als "höflich und zuvorkommend" ein, wie Anwalt Shifman ABC News gegenüber berichtete.
Rodgers Vater gilt in Hollywood als ein erfahrener Filmemacher, der nicht nur mit Oscar-Gewinnerin Jennifer Lawrence, sondern in den letzten Jahren auch schon mit Hugh Jackman zusammengearbeitet hatte.