Vor dem Fußball-Länderspiel in Hannover hat die Polizei seit Dienstagmittag ihre Präsenz mit bewaffneten Einsatzkräften im Stadtgebiet erhöht. Vom frühen Nachmittag an würden dann alle Polizisten im Einsatz sein, sagte eine Sprecherin in Hannover. Zur genauen Anzahl oder den Einsatzorten will die Behörde aber aus taktischen Gründen keine Aussagen machen. Im Stadtgebiet und in der Region Hannover sollen sie den ganzen Tag über mit Maschinenpistolen auf Streife gehen.
Am Abend treten in Hannover die deutsche Fußball-Nationalmannschaft und die Niederlande in einem Freundschaftsspiel gegeneinander an. Nach den Terror-Anschlägen in Paris am Rande des Länderspiels zwischen Frankreich und Deutschland steht das Spiel unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen.
Zahlreiche Spitzenpolitiker kommen zum Spiel
Zwischenzeitlich war sogar erwogen worden, die Begegnung abzusagen. Zu dem Spiel werden auch zahlreiche Spitzenpolitiker von Bund und Ländern in Hannover erwartet. Neben Kanzlerin Angela Merkel und Bundesinnenminister Thomas de Maizière (beide CDU) haben auch Vizekanzler Sigmar Gabriel und Justizminister Heiko Maas (beide SPD) ihr Kommen zugesagt. Sie wollen genau wie die beiden Fußball-Mannschaften ein Zeichen gegen den Terror setzen.
Skepsis statt Feierlaune bei den Fans
Trotz der besonderen Vorzeichen dürfte das Stadion nicht ausverkauft sein. Tausende Tickets waren am Mittag noch verfügbar. Zudem waren - anders als bei normalen Bundesliga- oder Länderspielen - in Hannover zunächst nur wenige Fußballfans in der Innenstadt unterwegs. Statt Feierlaune waren bei vielen Menschen eher skeptische Töne zu hören: "Mit Toten und Verletzten setzt man kein Zeichen", sagte etwa ein junger Mann in Hannover, der trotz seines gekauften Tickets nicht ins Stadion gehen will.
Warnung vor Panikmache im Vorfeld
Bereits am Montag hatte Polizeipräsident Volker Kluwe angekündigt, dass wegen der besonderen Sicherheitslage "sehr, sehr viele Polizisten" im Einsatz wären. Bis zu den Terroranschlägen in Paris waren nur zwei Hundertschaften vorgesehen. Der DFB-Sicherheitsbeauftragte Hendrik Große Lefert warnte wenige Stunden vor Beginn des Länderspiels vor Panikmache. "Nach derzeitigen Erkenntnissen liegen uns keine Hinweise vor, dass wir in irgendeiner Form nicht von einem normalen, ruhigen Länderspiel ausgehen können", sagte Große Lefert.