Luftfahrt Spanair-Crash hat Konsequenzen

Die Europäischen Luftbahrtbehörde zieht Konsequenzen aus dem Absturz einer Spanair-Maschine, bei der im August 154 Menschen gestorben sind. Künftig ist den Piloten in Jets vom Unglücks-Typs MD-82 die Prüfung eines bestimmten "Start Warnsystems" zwingend vorgeschrieben.

Gut zwei Monate nach dem Flugzeugunglück von Madrid mit 154 Toten zieht die Europäische Flugsicherheitsbehörde EASA Konsequenzen. Die EASA will am Mittwoch allen Fluglinien eine sogenannte Lufttüchtigkeitsanweisung erteilen, die einen Jet wie die Unglücksmaschine vom Typ MD-82 in ihrer Flotte haben, wie Sprecher Daniel Höltgen der Nachrichtenagentur AP sagte.

Die Behörde mit Sitz in Köln wird die Airlines künftig vor jedem Start verpflichten, die Funktionsfähigkeit des "Start-Warnsystems" zu prüfen. Dies werde mit einer verbindlichen Eintragung in das Flughandbuch vorgeschrieben. Nach seinen Worten warnt das System die Piloten, falls die Start- und Landeklappen nicht ausgefahren sein sollten. Diese Anweisung sei eine Präventivmaßnahme, um auszuschließen, dass sich ein solches Unglück wiederhole, sagte Höltgen weiter.

Im ersten offiziellen Bericht zu der Katastrophe hatte es geheißen, die MD-82 der Spanair sei vermutlich gestartet, obwohl Vorflügel und Landeklappen sich nicht in der richtigen Position befunden hätten. Die Piloten hätten wegen des fehlenden Alarms im Cockpit davon aber nichts mitbekommen.

Der Absturz am 20. August war das schwerste Luftfahrtunglück in Spanien seit 25 Jahren. Nur 18 Menschen überlebten. Mit Blick auf die weitere Aufklärung sagte Behördensprecher Höltgen: "Die Analyse des Unglücks wird sich nun auf die Wartungs- und Betriebspraxis der Airline konzentrieren." Seitens des Herstellers habe es bereits vor der Katastrophe eine unverbindliche Empfehlung gegeben, die nun verbindlich einzuführende Warneinrichtung zu testen.

AP
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