Es sollte ein unbeschwerter Tag werden, doch er endete für vier Touristen in einem Alptraum. Zusammen mit einer norwegischen Tauchlehrerin machten ein 46-jähriger Brite zusammen mit seinem 14-jährigen Sohn und einer 18-jährigen Französin vor der Insel Pulau Tokong Sanggol im Bundesstaat Johor einen Tauchausflug.
Wie unter anderem der britische "Guardian" berichtet, tauchten sie nach rund 40 Minuten wieder auf, konnten aber wegen der starken Strömung ihr Boot nicht mehr erreichen. Sie trieben zunächst zusammen ab, wurden aber schließlich getrennt. Der Kapitän des Bootes, der sie zum Tauchplatz brachte, hatte einen Notruf abgesetzt, nachdem sie nicht mehr zurück an Bord gekommen waren.
Behörden von Malaysia starten Rettungsaktion
Sofort wurde eine großangelegte Such- und Rettungsaktion gestartet, an der Hubschrauber, ein Flugzeug, Boote, Taucher und Jetskifahrer beteiligt waren. Der Kapitän wurde später nach einem positiven Drogentest verhaftet.
Abtauchen zum Jumbojet auf dem Meeresgrund

Am Donnerstag, rund 20 Stunden nach dem Vorfall, wurde zunächst die 35-jährige Ausbilderin gefunden, allerdings rund 30 Seemeilen (rund 55 Kilometer) vom Ort des Tauchgangs entfernt. Sie wurde in einem stabilen Zustand in ein Krankenhaus eingeliefert. Von den anderen drei Tauchern fehlte jedoch weiterhin jede Spur.
Die Behörden zeigten sich jedoch zuversichtlich, dass die Vermissten lebend geborgen werden könnten. Sie seien nicht nur erfahrene Taucher, sondern auch mit Tauchausrüstung wie Flossen und Weste sowie Trainingsmaterial ausgestattet gewesen, hieß es. Alle hatten Berichten zufolge für die fortgeschrittene Zertifizierung Advanced Open Water Diver (fortgeschrittener Freiwasser-Taucher) trainiert.
Zwei weitere Taucher nach drei Tagen im Meer gerettet
Am Samstag dann entdeckten Fischer auch den 46-Jährigen und die 18-Jährige. "Die beiden wurden von örtlichen Fischern gefunden. Sie alarmierten daraufhin die Polizei, und beide wurden von der Wasserschutzpolizei der Region Süd an Land gebracht", wird ein Polizeisprecher von der malaysischen Tageszeitung "The Star" zitiert. Demnach würden beide in einem Privatkrankenhaus in Pasir Gudang behandelt. Auch sie befänden sich in einem stabilen Zustand.
Der Sohn scheint das Unglück hingegen nicht überlebt zu haben. "Der 14-Jährige wird noch vermisst, aber sein Vater hat bestätigt, dass er tot ist", sagte Nurul Hizam Zakaria von der malaysischen Küstenwache (MMEA). Nach dem Leichnam werde nun in indonesischen Gewässern gesucht, da die Taucher sehr weit abgetrieben worden seien. Der Zeitung "Malay Mail" zufolge soll der Junge an Erschöpfung gestorben sein.

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Quellen: "The Guardian", "The Star", "Malay Mail", mit Material von DPA