Myanmar Junta lässt UN-Helikopter ins Land

Nach langem Widerstand will das Militärregime in Myanmar nun auch Hilfsflüge mit UN-Hubschraubern für die Zyklonopfer erlauben. Hilfsgüter von US-Kriegsschiffen, die vor der Küste liegen, bleiben jedoch tabu. Dabei warten mindestens 500.000 Zyklon-Opfer auf Trinkwasser und Essen.

Das Welternährungsprogramm (WFP) darf nach langem Widerstand der Militärjunta in Myanmar endlich UN-Hubschrauber ins Land bringen. Damit sollen die Zyklon-Opfer in abgelegenen Teilen des Irrawaddy-Deltas besser mit Hilfsgütern versorgt werden, sagte WFP-Sprecher Paul Risley in Bangkok. "Die Zusage gibt es seit Dienstag, aber wir waren bislang noch nicht in der Lage, mit den Behörden die Entsendung der Wartungstechniker auszuhandeln oder die genauen Einsatzorte." Der erste Hubschrauber soll Donnerstag eintreffen, weitere neun in den folgenden Tagen.

An diesem Tag wird auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Rangun erwartet. Er geht nach eigenen Worten davon aus, dass auch die Erteilung von Visa für ausländische Helfer beschleunigt wird. "Ich bin zuversichtlich, dass die Bemühungen um Nothilfe schnell ausgeweitet werden können", sagte Moon vor seiner Abreise in New York.

Die internationale Hilfsaktion für die Zyklon-Opfer wird durch Auflagen und Einschränkungen der Militärjunta weiterhin stark behindert. Auf dem Flughafen von Rangun wird nur eine kleine Zahl von Flugzeugen abgefertigt, weil die Entladung mangels Maschinen lange dauert und die Lager bereits voll sind.

US-Kriegsschiffe bleiben außen vor

Staatliche Medien in Myanmar berichteten zudem, dass die Junta keine Hilfsgüter von amerikanischen Kriegsschiffen oder Militärhubschraubern akzeptieren werde. Andere Hilfe sei aber willkommen. Die amerikanischen Streitkräfte haben mehrere Hubschrauber auf Kriegsschiffen vor der Küste Myanmars und Thailands bereitgestellt. Auch mit Hilfsgütern beladene Marineschiffe aus Frankreich und Großbritannien warten vor der myanmarischen Küste.

Fast drei Wochen nach der Naturkatastrophe sind nach Angaben von Hilfsorganisationen noch nicht alle der 2,5 Millionen Überlebenden ausreichend versorgt. Nach offiziellen Angaben gelten 133.000 Menschen als tot oder vermisst. Das Ernährungsprogramm hat erst ein Drittel der schätzungsweise 750.000 auf Nahrungsmittelhilfe angewiesenen Menschen erreicht. Die wirtschaftlichen Schäden gibt die Militärregierung mit mehr als zehn Milliarden Dollar (6,5 Milliarden Euro) an.

AP · DPA
joe/AP/DPA

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