Eigentlich hatte er nur die Ruhe genießen und meditieren wollen: Der buddhistische Mönch Phra Ajarn Manas befand sich gerade auf seiner alljährlichen Pilgerreise, als er am Samstag auf der Suche nach Stille die Phra-Sai-Ngam-Höhle im Norden Thailands betrat. Dort wurde er von für diese Jahreszeit unüblich starken Regenfällen überrascht, welche die Höhle überfluteten und den Mönch in ihr einschlossen.
Aufmerksamen Anwohnern fiel nach Einsetzen der starken Regenfälle auf, dass der Mönch nicht von seinem Meditationsausflug aus der Höhle zurückgekehrt war. Sie alarmierten daraufhin die Behörden, die sich am Dienstag – drei Tage, nachdem sich der 46-jährige Phra Ajarn Manas zum Meditieren zurückgezogen hatte – auf die Suche nach dem Vermissten machten. Doch dieser erste Rettungsversuch scheiterte: Ein immer noch steigender Wasserpegel machte das Betreten der Höhle weiterhin unmöglich, wodurch die Helfer dazu gezwungen waren, ihre Aktion abzubrechen. Dabei wuchs die Sorge um den eingeschlossenen Mönch stetig: Da es in der Höhle keinen Telefonempfang gibt, konnte kein Kontakt zu ihm aufgenommen werden. Es herrschte Ungewissheit über den Gesundheitszustand des Eingeschlossenen, der seit mehreren Tagen nichts mehr gegessen hatte.
17 Taucher rückten an
Am Mittwochmorgen, nach vier Tagen in der Höhle und einem lang ersehnten Ende der Regenfälle, gelang es einem Team aus 17 Tauchern einer lokalen Rettungseinheit, den eingeschlossenen Mönch aus der Höhle zu befreien. Dieser musste sich jedoch tatkräftig an seiner Rettung beteiligen: Da die Höhle weiterhin überflutet war, musste Phra Ajarn Manas mit einer Tauchermaske ausgestattet zwölf Meter weit tauchen, um endlich die Höhle hinter sich zu lassen. Noch vor Ort wurde er medizinisch versorgt.

Der Vorfall erinnert stark an die dramatische Rettungsaktion einer Fußballmannschaft aus einer thailändischen Höhle im Jahr 2018. Auch die zwölf Jungen und ihr Trainer waren von einsetzenden Regenfällen überrascht worden und saßen mehrere Tage lang in der überfluteten Höhle nördlich der Stadt Chiang Rai fest. Erst der Einsatz thailändischer Rettungskräfte mit der Unterstützung eines Teams internationaler Höhlentaucher hatte die Eingeschlossenen retten können.
Quelle: BBC