Nach tödlichem Unglück in Japan Regierung ordnet Überprüfung baugleicher Tunnel an

Neun Menschen sind am Wochenende in Japan bei dem Einsturz eines Autobahntunnels ums Leben gekommen. Nun ruft die japanische Regierung zu einer Kontrolle aller baugleichen Tunnel auf.

Nach dem teilweisen Einsturz eines Autobahntunnels mit neun Todesopfern hat die japanische Regierung die Überprüfung aller baugleichen Tunnel angeordnet. Das Unglück vom Wochenende werde eine gründliche Untersuchung nach sich ziehen, teilte das Verkehrsministerium am Montag in Tokio mit. Wahrscheinlich würden umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur der Autobahnen nötig, die vielfach aus der Zeit des Wirtschaftsbooms in den 50er bis 70er Jahren stamme.

Der Einsturz im Sasago-Tunnel hatte sich am Sonntag etwa 80 Kilometer westlich der Hauptstadt Tokio ereignet. Auf mindestens 110 Metern fielen Betonplatten, jede von ihnen anderthalb Tonnen schwer, auf die Fahrbahn und begruben mehrere Autos unter sich. Außerdem brach ein Feuer aus. Der Sasago-Tunnel ist mit 4,7 Kilometern einer der längsten Tunnel Japans.

Der Tunnel-Betreiber NEXCO nannte das Alter des Tunnels als eine mögliche Unglücksursache. Bereits am Montag begannen Ingenieure, mehrere ähnlich gebaute Tunnel in der Umgebung zu untersuchen. Laut NEXCO wird bei den Inspektionen insbesondere auf eventuelle Risse oder andere Auffälligkeiten geachtet. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Jiji leitete die japanische Polizei wegen des Unglücks Ermittlungen wegen Fahrlässigkeit ein.

AFP
vim/AFP

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