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Eine Kutschfahrt, die ist lustig Amische mit umgebauter Party-Kutsche geraten in Polizeikontrolle und fliehen zu Fuß

Traditionelles Fortbewegungsmittel: Amische verzichten auf Autos und nutzen stattdessen Pferdekutschen (Symbolbild).
Traditionelles Fortbewegungsmittel: Amische verzichten auf Autos und nutzen stattdessen Pferdekutschen (Symbolbild).
© Armando Arorizo / Picture Alliance
Im US-Bundesstaat Ohio bot sich einem Polizisten ein ungewöhnliches Bild: Zwei Amische fuhren mit einer hochgerüsteten Kutsche inklusive Bier und lauter Musik durch die Gegend. Als der Beamte sie anhielt, flüchteten sie – und ließen die Kutsche samt Pferd zurück.
Von Annina Metz

Als Eric Hermsdorfer, Polizist im US-Bundesstaat Ohio, am frühen Morgen des 15. September Streife fuhr, wurde er auf ein besonderes Gefährt aufmerksam. Zwei Amische fuhren in einer aufgemotzten Pferdekutsche mit lauter Musik durch die Gegend. Dass Amische mit der Kutsche auf amerikanischen Straßen unterwegs sind, ist per se nicht ungewöhnlich. Die Mitglieder der Religionsgemeinschaft pflegen einen traditionellen Lebensstil und entsagen dem technischen Fortschritt, verzichten auf Autos, Computer und Massenmedien. 

Amische mit umgebauter Disko-Kutsche unterwegs

Ganz anders aber die zwei jungen Amischen, die in Ohio aufgegriffen wurden. Die beiden Männer tranken während der Fahrt Alkohol und transportierten jede Menge Bier auf der Rückbank der Kutsche, so ein Bericht von CNN. Dazu dröhnte Musik aus großen Boxen, die im Innern des Gefährts verbaut worden waren. Grund genug für Eric Hermsdorfer, die beiden anzuhalten.

Als der Polizist die feucht-fröhliche Kutschfahrt zur Anzeige bringen wollte, sprangen die Männer vom Wagen und rannten davon. Weil auch das Pferd samt Kutsche die Flucht antrat, musste der Polizist erst das Tier einfangen, bevor er sich den beiden Männern widmen konnte. Die nutzen die Aufregung, um durchs Gebüsch zu fliehen und kamen unerkannt davon. Das Pferd, das aktuell auf einem anderen Bauernhof untergebracht ist, wurde von seinen Besitzern noch nicht abgeholt. Aus Angst vor den Konsequenzen, mutmaßt Hermsdorfers Kollege Joe Dragovich gegenüber CNN. Denn nicht nur von der Polizei kann ein solches Verhalten im Straßenverkehr geahndet werde, auch die Gemeinschaft der Amisch bestraft ihre Mitglieder für deren Fehltritte.  

"Amish Uber" in Colon

Ein Beispiel könnten sich die Männer an Glaubensbruder Timothy Hochstedler nehmen. Er hat aus dem traditionellen Fahren mit der Kutsche einen Beruf gemacht und das erste "Armish Uber" ins Leben gerufen. Seit letztem Jahr kutschiert er Fahrgäste im traditionellen Gefährt durch Colon. Per App kann man seine Fahrten allerdings nicht buchen: Weil er Smartphones ablehnt, muss man ihn – wie ein normales Taxi – am Straßenrand herauswinken. 

Quelle: CNN 

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