Erdrutsche nach starkem Regen haben in den peruanischen Anden am Donnerstag rund 3200 Touristen in den Ruinen der Inka-Stadt Machu Picchu den Rückweg versperrt.
Felsen und Schlamm blockierten die Eisenbahnstrecke in die mehr als 2000 Meter über Meereshöhe gelegene historische Stätte, sagte eine Sprecherin der Bahngesellschaft. Es werde drei Tage dauern, bis die Bahnstrecke in die Andenstadt Cuzco geräumt sei. Das Unternehmen begann mit der Evakuierung der Passagiere. Es sollte versucht werden, die Eingeschlossenen über eine kleinere Seitenstraße zurück in das nahe gelegene Cuzco zu bringen. Zu der Nationalität der Urlauber konnte sie keine Angaben machen. Es sei aber nicht zu erwarten, dass es Verletzte gegeben habe.
Sieben Meter tiefer Schlamm
Die Bahnstrecke wurde am Mittwochabend auf rund 400 Metern verschüttet. Dabei wurden die Gleise teilweise bis zu sieben Meter tief unter Schlamm begraben oder standen unter Wasser. Machu Picchu ist von Cuzco aus nur mit dem Zug zu erreichen, die Alternative ist eine zwei- bis viertägige Wanderung. Den Touristen, die nun länger als geplant in Aguas Calientes bleiben mussten, standen je nach Geldbeutel unterschiedliche Nachtquartiere zur Verfügung - beispielsweise ein Luxushotel direkt bei den Ruinen für umgerechnet 400 Euro pro Nacht oder ein städtischer Zeltplatz mit Kaltwasser für einen Euro.
In Peru kommt es während der Regenzeit zwischen September und Februar immer wieder zu Erdrutschen in den Gebirgsregionen. Im vergangenen Jahr starben dabei sechs Menschen in Machu Picchu Pueblo, wo alljährlich rund eine halbe Million Touristen aus aller Welt ihren Besuch der sagenhaften Inka-Hochburg beginnen. Machu Picchu ist die wohl bekannteste archäologische Stätte Südamerikas. Die Anlage umfasst eine ganze Stadt, darunter die Reste mehrerer Tempel der Indio-Kultur. Die Inka-Festung liegt so abgelegen, dass die spanischen Conquistadores sie nie gefunden haben. Erst 1911 entdeckte der Amerikaner Hiram Bingham die Ruinen.