Schiffsunglück am Great Barrier Reef Frachter soll stabilisiert werden

Vor der australischen Ostküste ist ein chinesischer Frachter aufgelaufen. Das Schiff, beladen mit fast 1000 Tonnen Öl, droht auseinanderzubrechen - und könnte am Great Barrier Reef eine Ölpest verursachen.

Nach dem Schiffsunglück am weltberühmten Korallenriff Great Barrier Reef haben Einsatzkräfte am Montag mit der Bergung des chinesischen Frachters begonnen. Die schwierigen Arbeiten könnten sich über mehrere Wochen hinziehen, sagte die Ministerpräsidentin des australischen Staates Queensland, Anna Bligh. Einsatzkräfte versuchten die 230 Meter lange "Shen Neng 1" zu stabilisieren, die am Sonntag bereits kleine Mengen Öl verloren hatte.

Das Schiff "Shen Neng 1" war am Samstagabend östlich der Ferieninsel Great Keppel Island mit voller Geschwindigkeit auf das Great Barrier Reef aufgelaufen. Die Behörden befürchteten, dass weiteres Öl auslaufen könnte.

Ein Ölteppich könnte innerhalb von zwei Tagen die Strände des Festlands erreichen. Die dortigen Einsatzkräfte wurden in Alarmbereitschaft versetzt. Am Great Barrier Reef wurden aus der Luft Chemikalien versprüht, um das bereits ausgetretene Öl zu binden. Die 230 Meter lange "Shen Neng 1" hat rund 950 Tonnen Öl und 65.000 Tonnen Kohle an Bord, die nach China gebracht werden sollten.

An Bord sind noch 23 Besatzungsmitglieder

Das Schiff lief wenige Stunden nach dem Start im Hafen von Gladstone im Staat Queensland auf Grund. An Bord befinden sich laut Bligh noch 23 Besatzungsmitglieder. Die Küstenwache stehe zu ihrer Rettung bereit, falls der Frachter auseinanderbrechen sollte. Die Behörden prüften zudem, warum das chinesische Schiff so weit entfernt von der Fahrrinne unterwegs gewesen war.

Das Great Barrier Reef erstreckt sich über 345.000 Quadratkilometer. Es gilt als der größte lebende Organismus der Welt. Das sensible Ökosystem wird bereits durch den Klimawandel und Abwässer der Landwirtschaft bedroht. Es zählt zu den sieben Weltwundern der Natur und wurde 1981 von der Unesco zum Weltnaturerbe erklärt. Jedes Jahr besuchen Millionen Touristen das Riff, das auch bei Tauchern beliebt ist.

AFP
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