Rückkehr zur Erde Astronauten sitzen mit Starliner-Raumkapsel auf unbekannte Zeit im All fest

Die beiden Nasa-Astronauten Butch Wilmore (r) und Suni Williams in der Boeing Starliner-Kapsel
Die beiden Nasa-Astronauten Butch Wilmore (r) und Suni Williams in der Boeing Starliner-Kapsel
© Uncredited / NASA / AP / DPA
Nasa-Astronauten kommen bisher nur mithilfe von Elon Musks Weltraumfirma SpaceX zur ISS. Die Nasa möchte das ändern und tüftelt an einer eigenen Kapsel. Doch es läuft nicht nach Plan.

Die Rückkehr des ersten bemannten Fluges der Boeing Starliner-Raumkapsel von seinem Flug zur Internationalen Raumstation ISS ist nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa bis auf Weiteres verschoben worden. "Wir lassen uns Zeit und folgen unserem Standardverfahren für das Einsatzleitungsteam", sagte Steve Stich, Leiter des zuständigen Nasa-Programms. Der Starliner habe angedockt an die ISS, gute Leistungen gezeigt, die zusätzliche Zeit könne nun wertvolle Erkenntnisse für Systemverbesserungen bei künftigen Missionen liefern, so Stich. Ursprünglich war der 26. Juni für die Rückkehr des Starliners angesetzt.

Die beiden Astronauten Butch Wilmore und Suni Williams waren am 5. Juni zur ISS aufgebrochen, um die routinemäßige Flugzulassung der Nasa zu erhalten. Während ihres rund einwöchigen Aufenthalts in der Raumstation sollen sie weitere Tests an der Kapsel vornehmen, bevor sie mit den Starliner zur Erde zurückreisen.

Starliner-Programm der Nasa im Verzug

Die Nasa möchte den Starliner neben dem Crew Dragon von Elon Musks Weltraumfirma SpaceX als weiteres Raumschiff für den Transport ihrer Astronauten ins All etablieren. Während die Dragon-Kapsel von SpaceX bereits seit mehreren Jahren Nasa-Astronauten zur ISS befördert, musste Boeings Starliner-Programm eine Reihe von Rückschlägen hinnehmen. Das Programm hat jedoch seit Jahren mit Softwarepannen, Designproblemen und Streitigkeiten mit Zulieferern zu kämpfen. 

Bei einem unbemannten Testflug 2019 erreichte die Kapsel wegen eines Software-Fehlers nicht die geplante Flugbahn und musste zur Erde zurückkehren, ohne zur ISS gelangt zu sein. 2021 musste ein Start wegen blockierter Ventile verschoben werden. Anfang Mai waren zwei Startversuche des Starliner kurzfristig abgeblasen worden. Beide Male saßen die Astronauten bereits angeschnallt auf ihren Plätzen. 

Das Abdocken des Starliners von der ISS und seine Rückkehr zur Erde gelten als die kompliziertesten Phasen der Testmission und gelang nicht reibungslos. Das Programm liegt inzwischen mehrere Jahre hinter dem Zeitplan und mehr als 1,5 Milliarden Dollar über dem Budget.

Reuters · AFP
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