Keine Festnahmen, Motive unklar Mindestens 18 Tote bei Schusswaffenangriffen in zwei Bars in Südafrika

Eine Frau weint am Tatort, nachdem in einer Bar Schüsse gefallen sind
Eine Frau weint am Tatort, nachdem in einer Bar Schüsse gefallen sind. In einer Kneipe im südafrikanischen Soweto sind in der Nacht zu Sonntag mindestens 14 Menschen erschossen worden.
© Shiraaz Mohamed/AP / DPA
Bei gleich zwei Schusswaffenangriffen in Südafrika sind nach jüngsten Angaben mindestens 18 Menschen getötet worden. Bei den Taten in Soweto und Pietermaritzburg wurden 17 weitere Menschen verletzt. Die Polizei bestätigt vorerst keinen Zusammenhang zwischen den Angriffen.

Bei Schusswaffenangriffen in zwei Bars in Südafrika sind mindestens 18 Menschen getötet und 17 weitere verletzt worden. In Soweto schossen in der Nacht zum Sonntag mehrere Angreifer auf eine feiernde Menge und töteten 14 Menschen, wie die Polizei in dem Vorort von Johannesburg laut Nachrichtenagentur "AFP" mitteilte. Die Nachrichtenagentur "DPA" berichtete von 15 Toten. In einem ähnlichen Fall in Pietermaritzburg schossen zwei Angreifer willkürlich auf Bar-Besucher und töteten vier von ihnen.

Kurz nach Mitternacht seien die maskierten Täter in das Lokal in einer Slumsiedlung gekommen und hätten das Feuer eröffnet, sagte Elias Mawela, der Leiter der Polizei der Provinz Gauteng, auf einer Pressekonferenz. Sie hätten "wahllos geschossen" und hochkalibrige Waffen verwendet.

Weinende Angehörige versuchen, in die Bar zu gelangen

Die Polizei in Soweto wurde in der Nacht zum Sonntag gegen 00.30 Uhr zum Tatort gerufen, wie die Polizeibeamtin Nonhlanhla Kubheka der "AFP" sagte. Dort hätten die Beamten zwölf Leichen mit Schusswunden gefunden. Von den elf Menschen, die ins Krankenhaus gebracht wurden, erlagen demnach zwei später ihren Verletzungen. Zwei der insgesamt elf überlebenden Verletzten seien noch immer in kritischem Zustand. Die Opfer sind den Angaben zufolge zwischen 19 und 35 Jahre alt.

Wer den Angriff verübte, war zunächst unklar. "Sie sind angekommen und haben auf Menschen geschossen, die sich amüsiert haben", sagte Kubheka. Zu den Motiven könne bislang nichts gesagt werden.

Festgenommen wurde zunächst niemand. Am Vormittag waren weiterhin Polizisten am Tatort im Einsatz. Hunderte Menschen versammelten sich hinter der Polizeiabsperrung, wie Journalisten der Nachrichtenagentur "AFP" berichteten. Weinende Angehörige versuchten, zu der Bar zu gelangen, wurden aber von Polizisten daran gehindert.

Vier Tote bei zweiter Schießerei in Südafrika

Soweto ist die größte Township von Johannesburg. Die angegriffene Bar befindet sich in Sowetos Stadtbezirk Orlando. Bereits vor der Tat hatte sich am Samstagabend gegen 20.30 Uhr ein Angriff auf eine Bar in Pietermaritzburg ereignet. Dabei seien vier Menschen getötet und acht weitere Menschen verletzt worden, sagte der Sprecher der örtlichen Polizei, Nqobile Gwala, am Sonntag.

Der Polizeisprecher berichtete, als eine Gruppe von Menschen in einem Lokal gemeinsam etwas getrunken habe, habe ein Auto davor geparkt. "Zwei Männer sind aus dem Auto gesprungen, in die Bar gegangen und haben willkürlich das Feuer auf die Gäste eröffnet." Die Todesopfer waren den Angaben zufolge zwischen 30 und 34 Jahre alt.

Das Vorgehen bei den beiden Angriffen war ähnlich. Einen Zusammenhang zwischen den Taten wollte die Polizei zunächst jedoch nicht bestätigen.

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© Marc Goergen
Einer wurde ermordet. Doch der Brotherhood Social Club kämpft weiter gegen Gangs – mit Tweed und Tanz

Morde und Gewaltverbrechen nehmen in Südafrika zu

Ende Juni hatte der Tod von 21 jungen Menschen in einer Bar in East London im Süden des Landes für Schlagzeilen gesorgt. Überlebende berichteten von einem beißenden Geruch und dichtem Gedränge in der völlig überfüllten Bar.

Mehr als 30 Jugendliche wurden mit Symptomen wie Rückenschmerzen, Engegefühl in der Brust, Erbrechen und Kopfschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert. Die Polizei ging dem Verdacht nach, dass es sich um eine Vergiftung mit Gas oder einer anderen Substanz handelte.

In Südafrika haben Morde und andere Gewaltverbrechen in diesem Jahr stark zugenommen, wie Südafrikas Polizeiminister Bheki Cele Anfang Juni mitteilte. Von Januar bis März wurden der Polizeistatistik zufolge 6083 Menschen getötet - gut 22 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

DPA · AFP
rw / Gersende Rambourg

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