Massagen, Beauty-Anwendungen und vieles mehr: Touristen können in Thailand aus einem breiten Angebot unterschiedlicher Wohlfühlsalons wählen. Als besonders beliebt gilt das sogenannte "Fisch-Spa", eine spezielle Form der Pediküre. Dabei werden die Füße in ein kleines Aquarium gehalten, um sie dann von den Mündern kleiner Fische, einer Barbenart, säubern zu lassen.
Der 29-Jährigen Australierin Victoria Courthoys wurde das nun zum Verhängnis, wie die "Daily Mail" berichtet. So verlor die junge Frau nach dem Besuch eines solchen Etablissements alle fünf Zehen ihres rechten Fußes. Demnach soll das kleine Becken mit Bakterien verseucht gewesen sein. Das Problem: Die Frau hatte eine alte Operationsnarbe an einem der Zehen, die sich wohl im Anschluss an die Behandlung entzündete, so die Vermutung der 29-Jährigen. "Ich habe mir nichts dabei gedacht, da ich beobachtet habe, wie der Besitzer das System aufgebaut hat und es sah sehr sauber aus", berichtet Victoria Curthoys gegenüber der englischen "The Sun".
Zurück aus Thailand: Die Leidenszeit beginnt
Zurück in ihrer Heimat bekam die Australierin Victoria Curthoys nach kurzer Zeit täglich hohes Fieber und musste sich immer wieder übergeben. Dennoch dauerte es noch zwei Jahre, bis Ärzte in ihrer Heimatstadt Perth herausfanden, was die Ursache für die erwähnten Symptome war. Demnach hatten sich sogenannte Shewanella-Bakterien auf den Knochen der Frau ausgebreitet. "Als sie begriffen hatten, was es war, war mein gesamter Zehknochen weggefressen und ich hatte die ganze Zeit an Krankheiten gelitten", so Curthoys. Ärzte mussten daraufhin ihren großen Zeh amputieren. Das war 2012, zwei Jahre nach dem Thailand-Urlaub.
Nach Amputation zu früh gefreut
Danach ging es der Australierin zunächst besser. "Ich war erleichtert, dass ich in mein Leben zurückkehren konnte, ohne die ganze Zeit krank zu sein", wird sie zitiert. Doch ein Jahr später war auch der zweite Zeh befallen - und auch er musste weg. Zeh drei und vier verlor sie dann 2016, ebenfalls aufgrund von Kocheninfektionen. Den da noch übrig gebliebenen kleinen Zeh amputierten die Ärzte 2017 später und damit rund sieben Jahre nach der Infektion im Thailand-Urlaub.
Zweifel an der Schuld des thailändischen Fisch-Spa hat ein deutscher Orthopäde. Er sagte der "Bild": "Vermutlich hat sich die junge Frau schon bei dem Tritt in die Scherbe mit Streptokokken infiziert. Diese können, sind sie erst einmal im Körper, unglaublich aggressiv sein. Leider sind sie häufig auch resistent gegen Antibiotika, was eine Bekämpfung des Bakteriums natürlich noch schwerer macht. Die Infektion breitet sich immer weiter aus."
Nun hat die junge Frau große Angst, ihr Bein zu verlieren, weil sich noch Shewanella-Bakterien in ihrem Körper befinden könnten. Jeden Tag sucht sie ihr Bein nach Druckstellen ab. Und hat nur noch einen Wunsch bei all dem Ärger: Vor dem Besuch der umstrittenen "Fisch-Spa" zu warnen.