Satchel Smith startete am Mittwochnachmittag seine Schicht in einem Hotel im US-Bundesstaat Texas, die eigentlich – wie sonst auch – nach acht Stunden enden sollte. Doch sintflutartige Regenfälle sorgten in der Region für derart massive Überschwemmungen, dass das Hotel von der Außenwelt abgeschnitten wurde. Und so dauerte Smiths Schicht satte 32 Stunden, die er obendrein noch als einziger Angestellter in dem Hotel verbrachte. Rund 90 mit ihm eingeschlossene Gäste konnten sich fast zwei Tage lang nur an ihn wenden. Von vielen davon wird er nun als Held gefeiert. Das berichten unter anderem CNN, ABC und "USA Today", nachdem eine Kundin der Einrichtung auf Facebook auf Smith aufmerksam gemacht hatte.
"Seine Kollegen konnten nicht zur Arbeit kommen, also blieb er", schreibt die Frau in einem mehr als 13.000-fach geteilten Facebook-Posting, unter dem 28.000 Menschen einen Daumen-hoch gedrückt haben. "Er hat die Telefone bedient, jede unserer Fragen beantwortet, sichergestellt, dass wir heiße Tassen Kaffee oder Tee bekamen und hat uns geholfen, warmes Frühstück zu servieren." Der junge Mann habe die Situation "mit Anstand, Freundlichkeit und einem schönen Lächeln im Gesicht" gehandhabt, schreibt die Frau.
"Ich bin kein guter Koch"
Gegenüber CNN berichtet der 21-jährige Smith von den sehr intensiven Stunden auf der Arbeit. Normalerweise stehe er an der Rezeption, doch nun sei er Hotel-Koch, Hausmeister und Zimmermädchen in Personalunion gewesen, sowie jede andere freie Stelle vor Ort. "Ich habe noch nie in einer Küche gearbeitet und bin kein guter Koch", wird er zitiert. Gemeinsam mit den Gästen habe er Frühstück und Abendbrot zubereitet. Außerdem hätten er und die Gäste gemeinsam draußen Menschen Essen gebracht, die in ihren Fahrzeugen gestrandet waren.

Erst am Freitagmorgen sei es für eine seiner Kolleginnen möglich gewesen, ebenfalls zur Arbeit zu kommen. Daraufhin habe Smith ihr ein paar Stunden geholfen, ein kurzes Nickerchen gemacht und anschließend so lange weitergearbeitet, bis das Wasser um das Hotel weg war und seine Familie ihn mit dem Auto abholen kannte.