Nach Anschlägen in Paris Vater nimmt kleinem Sohn Angst vor IS-Terroristen

Über 18.000-mal geteilt und mehr als 15.000 Likes: Ein herzzerreißendes Video auf Facebook zeigt, wie ein Vater seinem kleinen Sohn die Anschläge von Paris erklärt und versucht, ihm seine Angst vor den "bösen Männern" zu nehmen. Vielen Usern macht das Mut.

Verstehen Kinder aus Paris, was am Freitagabend in der Hauptstadt passiert ist? Ein französischer Reporter wollte genau das nach den Anschlägen in Paris von einem Jungen vor der Konzerthalle Bataclan wissen. "Weißt du, warum diese Menschen das getan haben?", fragt der Journalist. Selbstbewusst antwortet der knapp Dreijährige, während sein Vater neben ihm zuhört. "Ja, weil diese Menschen sehr, sehr, sehr gemein sind. Böse Männer sind nicht sehr nett. Und jetzt müssen wir wirklich vorsichtig sein, weil wir umziehen müssen."

Der Vater wird hellhörig und streichelt dem Kleinen über den Kopf. Er beruhigt ihn. "Oh nein, mach dir keine Sorgen. Wir müssen nicht wegziehen. Frankreich ist unser Zuhause." Mit einer leisen Stimme gibt der Sohn zu bedenken. "Aber Papa, hier sind doch die bösen Männer..."

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Der Reporter bleibt ruhig und hält das Gespräch zwischen den beiden mit dem Mikrofon fest. "Ja, aber die gibt es überall." Erstaunt zieht der Kleine seine Augenbrauen hoch und antwortet: "Sie haben Waffen, sie können uns erschießen. Sie sind wirklich wirklich böse, Papa." 

Sie haben Waffen, aber wir haben Blumen

Der Vater antwortet ganz ruhig und zeigt auf den Boden. "Das ist ok. Sie können Waffen haben, aber wir haben Blumen." Immer noch nicht ganz überzeugt, antwortet der Sohn "Aber die Blumen machen nichts. Sie sind für...sie sind für...", stottert er. Da hilft der Vater nach. "Natürlich machen die Blumen etwas. Schau nur: Jeder legt hier Blumen hin. Die sind da, um gegen die Waffen zu kämpfen." Mit großen Augen fragt der Junge "Sind sie da, um uns zu beschützen?" und blickt schüchtern auf die Blumen vor dem Bataclan. "Ganz genau", lautet die Antwort.

"Und die Kerzen auch?", fragt der Junge. "Die sollen an die Menschen erinnern, die gestern von uns gegangen sind", erklärt der Vater. Der Junge scheint diese Erklärung verstanden zu haben und wiederholt: "Also sind die Blumen und die Kerzen hier, um uns zu beschützen!" "Ja", sagt der Vater und wird zufrieden von seinem Sprössling angegrinst. Zum Schluss fragt der Reporter, ob der Junge sich jetzt besser fühle. Der Kleine blickt nach rechts, in Richtung der Blumen und Kerzen: "Ja jetzt geht es mir besser."

kma

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