Wintereinbruch Schulbus schlittert in Laster

Eisglätte hat auf deutschen Straßen zu zahlreichen Rutschpartien geführt. Ein Schulbus im Südharz prallte gegen einen Laster, drei Kinder schweben in Lebensgefahr. In Bayern starben zwei Menschen bei Unfällen.

Bei einem schweren Schulbusunfall im Südharz sind am Freitagmorgen zahlreiche Kinder und Jugendliche verletzt worden. Acht Schüler hätten schwere Verletzungen erlitten, mindestens drei von ihnen schwebten in Lebensgefahr, berichtete die Polizei am Vormittag. Auch der Busfahrer wurde schwer verletzt. Insgesamt gab es nach vorläufigen Angaben 25 Verletzte.

Der Bus sei gegen sieben Uhr in der Stadt Herzberg auf eisglatter Fahrbahn auf einer Eisenbahnbrücke ins Schleudern geraten und gegen einen mit Baumstämmen beladenen Lastwagen geprallt, sagte eine Polizeisprecherin. Die Stämme hätten sich durch den Zusammenstoß gelöst und die Seitenfenster des Busses durchschlagen. Der Bus wurde bei dem Unfall schwer, der LKW nur leicht beschädigt. Den Sachschaden beziffert die Polizei mit rund 50.000 Euro.

Rettungswagen brachten die Verletzten in Krankenhäuser. Die schwer verletzten Schüler wurden mit Hubschraubern in Kliniken nach Göttingen, Hannover und Kassel geflogen. Der Bus wollte die zehn bis 18 Jahre alten Schüler aus dem südlichen Harzvorland zu weiterführenden Schulen nach Herzberg bringen.

Tote und Verletzte in Bayern

Winterliche Straßenverhältnisse mit Schnee- und Eisglätte haben am Freitag in weiten Teilen Bayerns zu teils massiven Verkehrsbehinderungen geführt. Nach einer Übersicht der Polizei starben mindestens zwei Menschen bei Unfällen auf glatten Straßen. Bei einem Glätteunfall auf der Autobahn Nürnberg-München (A 9) kam am Morgen bei Allersberg ein Mann ums Leben. Der 37 Jahre alte Autofahrer aus Bosnien-Herzegowina war nach Polizeiangaben in einen bremsenden Lastwagen gekracht, der wegen eines in die Leitplanke gefahrenen Autos hatte bremsen müssen. Ebenfalls auf glatter Fahrbahn verlor am Morgen bei Berngau (Landkreis Neumarkt/Oberpfalz) ein junger Mann sein Leben. Der 26-Jährige war mit seinem Kleinlaster auf gerader Strecke ins Schleudern geraten und gegen einen Baum geprallt, wie die Polizei mitteilte. Dabei wurde er aus dem Fahrzeug geschleudert.

Die schnee- und eisglatten Straßen machten vielen Berufspendlern auf dem Weg zur Arbeit schwer zu schaffen. Im Großraum München gab es auf mehreren Fernstraßen kilometerlange Staus. .

In Roßhaupten im Ostallgäu stieß der Wagen eines 21-Jährigen auf schneeglatter Fahrbahn mit einem entgegenkommenden Auto zusammen. Der junge Mann wurde bei dem Unfall eingeklemmt und musste von der Feuerwehr geborgen werden, ehe er mit einem Rettungshubschrauber ins Unfallkrankenhaus Murnau geflogen wurde.

Schneefallgrenze steigt

Das winterliche Wetter hatte bereits in der Nacht zum Freitag in Mittelfranken zu erheblichen Verkehrsbehinderungen mit mehreren Unfällen geführt. Bis Freitagmittag fielen in einzelnen Regionen in Südbayern bis zu 10 Zentimeter Schnee. Auf der 2962 Meter hohen Zugspitze waren es sogar 25 Zentimeter, auf dem Wendelstein (1832 Meter) 15 Zentimeter. Am Wochenende beendet der Winter sein Gastspiel aber bereits wieder. Bei steigenden Temperaturen steigt auch die Schneefallgrenze. Am Sonntag liegt sie nach der Vorhersage des Wetterdienstes Meteomedia bei 1200 Metern. Die Tageswerte betragen dann bei nachlassenden Niederschlägen zwischen 5 und 10 Grad.

Reuters
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