Zugunglück Tote nach Chlorgasaustritt

Im amerikanischen Graniteville sind acht Menschen getötet worden, als ein mit Chlorgas beladener Güterzug in stehende Waggons prallte. Durch das ausgetretene Gift erlitten 240 Personen Atembeschwerden und Verätzungen.

Bis auf den Lokführer seien alle Toten dem Giftgas zum Opfer gefallen, sagte der Senator des US-Staats South Carolina, Tommy Moore, am Donnerstagabend. Nach Polizeiangaben soll dies noch durch eine Autopsie geklärt werden. Alle 5400 Anwohner im Umkreis von knapp zwei Kilometern wurden vorsorglich evakuiert.

Acht Verletzte befanden sich nach Polizeiangaben in einer kritischen Verfassung, rund 40 weitere mussten in stationäre Behandlung. Die übrigen 200 konnten nach ambulanter Behandlung wegen Atembeschwerden das Krankenhaus wieder verlassen.

Häuser wurden evakuiert, Schulen und Fabriken geschlossen

Der Unfall ereignete sich bereits am frühen Donnerstagmorgen gegen 2.30 Uhr Ortszeit in Graniteville nahe der Grenze zwischen South Carolina und Georgia. Bis zum Abend konnten die leck geschlagenen Waggons des Güterzugs aber noch nicht versiegelt werden. Die Behörden ließen die Häuser im Umkreis evakuieren, weil sie befürchteten, das Gas könnte sich in der Kälte der Nacht am Boden festsetzen und den Menschen dann besonders gefährlich werden. Zuvor hatten die Anwohner die Anweisung erhalten, ihre Häuser nicht zu verlassen. Schulen und Fabriken in der Umgebung der Unfallstelle blieben am Donnerstag geschlossen.

Über der Ortschaft hing noch am Abend eine Chlorgaswolke. Es rieche "wie im Schwimmbad, aber stärker", berichtete die 16-jährige Natasia, die zusammen mit 70 weiteren Anwohnern die Nacht in Räumen der Universität verbringen musste.

Die Unfallursache war am Donnerstagabend noch unklar. Wegen der Vergiftungsgefahr konnten Ermittler der Nationalen Verkehrssicherheitsbehörde die Unglücksstelle nicht besuchen.

AP
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