Bahn- und Schiffsverkehr teilweise eingestellt +++ Unwetterwarnung für schleswig-holsteinische Ostseeküste +++ Die Sturmflut-Lage an der Ostseeküste im stern-Newsblog.
An der schleswig-holsteinischen Ostseeküste sorgt die erste Sturmflut der Saison für Überschwemmungen. Es gilt eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes. "Ich appelliere auch an alle an der Ostseeküste lebenden Menschen, sich gut zu informieren und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen", warnte Umweltminister Tobias Goldschmidt. Die dänische Polizei forderte Anwohner und Urlauber im Süden und Osten des Landes gar auf, das Küstengebiet zu verlassen. Im Mecklenburg-Vorpommern dürfte die Naturgewalt dagegen glimpflicher ausfallen.
Verfolgen Sie die aktuelle Lage an der Ostseeküste im stern-Newsblog:
Niels Kruse
Wir verabschieden uns für heute – und wünschen ein gutes Wochenende
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
33-Jährige stirbt auf Fehmarn
Niels Kruse
Auf Fehmarn ist eine 33-jährige Frau ums Leben gekommen. Ihr Auto wurde von einem im Sturm umgestürzten Baum getroffen. Das Unglück im Kreis Ostholstein ereignete sich am Nachmittag, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Die Frau lebte auf der Insel. Zu den genauen Umständen des Unglücks konnte die Polizei zunächst keine weiteren Angaben machen.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Niels Kruse
In Flensburg ist der Wasserstand aufgrund der schweren Ostsee-Sturmflut um 21.25 Uhr Uhr auf einen Stand von 2,22 Meter über dem normalen Wasserstand gestiegen. Das geht aus den Hochwasser-Sturmflut-Informationen des Kieler Umweltministeriums hervor. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hatte dort einen Pegelstand von bis zu 2,00 Meter über das mittlere Hochwasser erwartet. Für Flensburg ist das der höchste Wasserstand seit über 100 Jahren.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Niels Kruse
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Bahnverkehr wird teilweise eingestellt
Daniel Wüstenberg
Nach einer Sperrung der Bahnstrecke zwischen Neumünster und Brokstedt wurde der Regionalverkehr auf der Strecke am Nachmittag wieder aufgenommen. Viele Züge in Schleswig-Holstein verkehrten mit verringerter Geschwindigkeit, es kam zu Verspätungen. Ab 20.00 Uhr soll der Bahnverkehr zwischen Eckernförde und Kiel, Rendsburg und Kiel sowie Husum und Kiel eingestellt werden.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Daniel Wüstenberg
Die Feuerwehr spricht inzwischen von Freitagnachmittag von rund 110 Einsätzen in den Kreisen Rendsburg-Eckernförde und Plön sowie in Kiel. Neben Kiel mit 36 Einsätzen gab es Schwerpunkte in der Schleiregion, in Eckernförde und Damp, wo eine Rehaklinik mit Sandsäcken gegen das steigende Wasser gesichert wurde. "Es sind schon viele Leute, die wegen Sandsäcken anfragen", sagt ein Sprecher.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Daniel Wüstenberg
Aktuell sind 101 von insgesamt 750 Flüge am Flughafen Kopenhagen aufgrund des Sturms gestrichen worden. Das teilte der Betreiber mit. Zudem müsse mit Verspätungen von 30 bis 60 Minuten gerechnet werden.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Daniel Wüstenberg
Hier noch einmal ein Überblick über die Lage in den größten Städten an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste:
In Flensburg drückte das Wasser bereits am Freitagmorgen in die Straßen am Flensburger Hafen am Rande der Innenstadt, wie eine Polizeisprecherin sagt. Im Laufe des Tages wurden in der Stadt dann weitere Straßen vor allem in Wassernähe für Autos gesperrt.
In Flensburg drückte das Wasser bereits am Freitagmorgen in die Straßen am Flensburger Hafen am Rande der Innenstadt, wie eine Polizeisprecherin sagt. Im Laufe des Tages wurden in der Stadt dann weitere Straßen vor allem in Wassernähe für Autos gesperrt.
Das betraf auch die Stadt Lübeck, die von "vielen Überschwemmungen rund um die Altstadt" berichtete. Dort waren Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen mit starken Kräften im Einsatz. Feuerwehrchef Thomas Köstler betont zum Höhepunkt der Flut, die Stadt sei "gut vorbereitet". Es gebe "noch keine besondere Lage". Ein weiterer Pegelanstieg wurde demnach nicht mehr erwartet.
In Schleswig stiegen die Pegelstände auch in Nähe der Schlei an. Im Landkreis Schleswig-Flensburg wurden nach Behördenangaben bis Freitagmittag rund 30.000 Sandsäcke an Ämter und Gemeinden verteilt, weitere 40.000 standen bei Bedarf bereit.
Auch in Kiel wurden zahlreiche Straßen wegen des Hochwassers gesperrt, Fluttore wurden geschlossen. Die Polizei registrierte außerdem Sturmeinsätze wegen umgestürzter Bäume.
Im Video sehen Sie aktuelle Eindrücke aus Flensburg:
Im Video sehen Sie aktuelle Eindrücke aus Flensburg:
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Daniel Wüstenberg
Auf der Insel Fehmarn brachten Seenotretter zehn Urlauber von Hausbooten auf Schiffen an Land, wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger mitteilt. Ein Paar wurde demnach von den Seenotrettern durch Klopfen und Signalhorn geweckt und danach in Sicherheit gebracht.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Daniel Wüstenberg
Die Sturmflut an der Ostseeküste dürfte am Freitagabend ihren Scheitelpunkt weitgehend erreichen und von Mitternacht bis zum Samstagmorgen wieder abflauen. In Wismar werde der höchste Stand von etwa 1,40 Meter zwischen 17.00 und 18.00 Uhr erreicht und bis Mitternacht auf dem Niveau bleiben, bevor er am frühen Morgen sinke und gegen 7.00 bis 8.00 Uhr unter ein Meter zum normalen Wasserstand falle, teilt der Wasserstandsvorhersagedienst Ostsee auf Anfrage mit.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Daniel Wüstenberg
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht in seiner jüngsten Einschätzung davon aus, dass das Sturmtief über der Ostsee am Freitagnachmittag seinen Höhepunkt erreichen und nach Mitternacht langsam abklingen wird. "Bis etwa zwei Uhr nachts sind dann an der Ostseeküste und den Inseln orkanartige Böen möglich", sagt DWD-Meteorologin Anne Wiese der Nachrichtenagentur DPA in Hamburg. Dabei werden Temperaturen von acht bis zehn Grad erwartet.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Daniel Wüstenberg
Eine Karte der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel zeigt die vom Hochwasser gefährdeten Gebiete im Zentrum. Mehrere Straßen werden vorsorglich gesperrt.
Kieler Innenstadt. Landeshaupstadt Kiel
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Daniel Wüstenberg
Ein paar Hintergründe: Die Ostseeküste wird immer wieder von verheerenden Sturmfluten heimgesucht. Sturmfluten entstehen durch starken Wind, der das Wasser an die Küste drückt. Im Januar 2017 wurden Pegelstände bis zu 1,83 Meter gemessen, Teile Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins wurden zerstört. Eine ähnliche Sturmflut mit Wasserständen von mehr als 1,7 Metern gab es im November 2006. Die Ämter bezifferten damals den Schaden auf mehrere Millionen Euro. Noch höhere Pegel von fast zwei Metern über Normal wurden bei der Sturmflut im Februar 2002 gemessen. Orte von der Nordseeinsel Borkum bis Greifswald wurden verwüstet. Bei der schwersten Sturmflut an der südwestlichen Ostseeküste starben 1872 etwa 275 Menschen. Betroffen waren zahlreiche Orte an der dänischen und deutschen Küste. Die Insel Usedom wurde in zwei Teile gerissen. Das Wasser stand bis zu 2,80 Metern über Normal.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
DPA · AFP