Wikileaks will weitere Geheimakten veröffentlichen Pentagon sieht große Gefahr für Informanten

Das Pentagon warnt die Enthüllungsplattform Wikileaks davor, weitere Dokumente über den Afghanistan-Kreig zu veröffentlichen. Die geheimen Informationen hätten schon zu viele Menschenleben in Gefahr gebracht.

Ungeachtet des Drucks aus dem US-Verteidigungsministerium will die umstrittene Internetplattform Wikileaks weitere geheime Militärberichte zu Afghanistan veröffentlichen. Dies kündigte am Donnerstag Website-Gründer Julian Assange in einer Videoschaltung zu einer Diskussionsveranstaltung in London an. Es gehe um etwa 15.000 Dokumente, die Wikileaks bisher zurückgehalten habe. Einen Termin für die Veröffentlichung der Berichte nannte Assange in seiner Schaltung zum Frontline Club nicht.

Wikileaks versteht sich als Spezialist für Enthüllungsgeschichten. Die Website hatte Ende Juli rund 90.000 Dokumente der US-Streitkräfte in Afghanistan veröffentlicht. In den Dokumenten wird unter anderem dem pakistanischen Geheimdienst vorgeworfen, mit den Taliban zusammenzuarbeiten.

Das US-Verteidigungsministerium hatte das Vorgehen der Internet-Plattform scharf kritisiert, weil dadurch vor allem afghanische Informanten, aber auch die US-Soldaten vor Ort in Gefahr gebracht worden seien. Vergangene Woche forderte das Pentagon Wikileaks auf, die Geheimdokumente "umgehend zurückzugeben". Das FBI fahndet seinerseits mit Hochdruck nach dem Informanten von Wikileaks.

DPA
AFP/DPA

PRODUKTE & TIPPS