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Winter im Norden Glatteis sorgt für zahlreiche Unfälle

Der Winter hat Deutschland weiter fest im Griff. Nach den heftigen Schneefällen vom Wochenende sorgt nun tückische Glätte auf den Straßen für Gefahr. Es kam zu zahlreichen Unfällen, mehrere Autobahnen waren zum Teil stundenlang blockiert.

Nach dem Schneesturm über Teilen Schleswig-Holsteins mit Verwehungen und von der Außenwelt abgeschnittenen Orten müssen sich die Menschen auf weitere winterliche Tage einstellen. Der Wettervorhersage zufolge bleibt es die Woche über frostig, Schneefälle und Wind sollen aber nachlassen. "Wir können schon aufatmen, nach starken Schneeverwehungen sieht es nicht aus", sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes. Zu Wochenbeginn hatte sich die Lage sichtlich entspannt.

Zahlreiche Glatteisunfälle auf Autobahnen

Insbesondere der Straßenverkehr leidet jedoch weiter unter Glätte und Schnee. Die A 7 bei Neumünster in Schleswig-Holstein und die A 2 nahe Lehrte (Region Hannover) sowie die A 19 in Mecklenburg-Vorpommern waren stundenlang gesperrt. Auf der A 1 bei Stapelfeld nahe Hamburg kamen kurz hintereinander ein Auto und ein Lastwagen ins Schleudern. Ein 22-jähriger Mann starb bei einem Glätteunfall auf der Bundesstraße 1 in Nordrhein-Westfalen. Auch in Rheinland-Pfalz zählte die Polizei einige Unfälle. Hier blieb es jedoch bei Blechschäden. In Süd- und Westschwaben ereigneten sich in der Nacht zum Dienstag 33 Unfälle wegen der winterlichen Straßenverhältnisse. Wie die Polizei in Kempten mitteilte, wurden dabei sechs Menschen verletzt.

Die wegen Glätte gesperrte Autobahn 19 Rostock-Berlin konnte erst am späten Montagabend wieder freigegeben werden. Außerdem hatte ein großer Baum unter der Last des Schnees nachgegeben und war auf die Fahrbahn gestürzt. Auch die Autobahn 20 zwischen Gützkow (Ostvorpommern) und Greifswald in Richtung Rostock/Lübeck ist inzwischen wieder frei, nachdem dort bis in die frühen Morgenstunden mit schwerem Gerät Schneeverwehungen geräumt werden mussten.

Lage auf Fehmarn normalisiert sich

Auf der Ostsee-Insel Fehmarn hingegen, wo Sturmtief "Daisy" besonders gewütet hatte, normalisierte sich die Lage zunächst. In der Nacht zum Dienstag waren nach Angaben der Polizei in Eutin alle Orte wieder erreichbar. Am Sonntag waren noch fast alle Dörfer der Insel von der Außenwelt abgeschnitten. Allerdings sorgten Wind und erneuter Schneefall am Abend dafür, dass die gerade geräumten Straßen wieder zuwehten. "Ich weiß nicht, wie das morgen früh aussieht. Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl", sagte Bürgermeister Otto-Uwe Schmiedt am Abend. Bei starkem Ostwind reichten fünf Zentimeter Schnee, um die Straßen wieder zuzuwehen. Alle Kräfte seien weiter im Einsatz. "Das kostet Geld ohne Ende." Den ganzen Tag über hatten Helfer mit schwerem Gerät und Schneefräsen die Wege zu eingeschneiten Ortschaften freigemacht

Nur geringe Schäden an der Ostseeküste

Im ganzen Land soll der Schulunterricht am Dienstag wieder normal laufen, nachdem sich die Kinder in mehreren Kreisen zum Wochenstart bei ausgefallenem Unterricht auf Schlittenfahrten statt auf Lesebücher konzentrieren konnten.

An der Ostseeküste entstanden trotz einiger Probleme etwa auf Fehmarn und bei Dahmeshöved (Kreis Ostholstein) nur geringe Schäden. "Die Ostsee-Sturmflut ist eher glimpflich verlaufen", sagte die zuständige Ministerin Juliane Rumpf (CDU). In Travemünde wurden an der Promenade Pflastersteine herausgespült, Fahnenmasten umgeknickt und Badestege zerstört. In Scharbeutz (Kreis Ostholstein) ging rund ein Drittel der Dünen verloren. Im Grömitzer Jachthafen wurden tonnenschwere Feldsteine aus der Hafenmole herausgerissen.

Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) dankte den Frauen und Männern, die gegen die Folgen von Wasser, Schnee und Eis kämpfen. "Sie alle haben mit Ruhe und Übersicht, mit großem Einsatzwillen und einer beeindruckenden Professionalität dafür gesorgt, dass keine katastrophalen Verhältnisse entstehen."

DPA/AFP/APN DPA

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