Das Schiffstagebuch datiert das epochale Ereignis auf den 16. Februar 1874; exakt 150 Jahre sind seither vergangen. An diesem Tag überquerte die HMS Challenger, ein Vollschiff der Royal Navy, den südlichen Polarkreis. Dort, 66 Grad, 33 Minuten und 55 Sekunden südlich des Äquators, geht zu den Sonnenwendtagen – zum ersten Juni- und zum ersten Dezember-Drittel – die Sonne nicht unter, beziehungsweise nicht auf. Zur Zeit der Passage der Challenger, die vom Kriegs- zum Forschungsschiff umgerüstet worden war, herrschte auf der Südhalbkugel also Sommer, so wie jetzt. Der Dreimaster segelte nun über die unsichtbare Grenze der Polarregion, jedoch nicht so weit, dass der antarktische Kontinent in Sicht kam. Dann wendete sich die Kurslinie wieder nordwärts.
Gefährdete Ozeane 150 Jahre "HMS Challenger": Eine Geschichte von Forscherdrang – und ihr dunkles Erbe

Vierjährige Forschungsreise: Die Crew der "HMS Challenger" war von 1872 bis 1876 auf See. Am 16. Februar 1874 – heute vor 150 Jahren – überquerte sie den südlichen Polarkreis
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Mit der abenteuerlichen "HMS Challenger"-Expedition begann vor genau 150 Jahren die Entdeckung der Tiefsee: Ein Reich voller Leben – und voller Schätze. Wird menschliche Gier dieses Naturwunder verwüsten?