Eigentlich sollten nur Stromkabel am Meeresgrund gewartet werden, als die zuständigen Techniker unter Wasser etwas Unerwartetes entdeckten: Vor der Küste der griechischen Insel Kythera entdeckten sie statt Korallen, Fischen oder Müll – ein Schiffswrack. Ein genauerer Blick ließ die Mitarbeiter des Stromversorgers IPTO (Independent Power Transmission Operator) schnell erkennen, dass es sich nicht um ein Boot handelte, das innerhalb der vergangenen Jahre gesunken war. Das hier musste deutlich älter sein.
Die Techniker informierten das Griechische Zentrum für Meeresforschung, das sich schnell des Fundes annahm. Mithilfe eines ferngesteuerten "Roboter-U-Boots", des "Max Rovers", begutachteten sie das in rund 221 Metern Tiefe liegende Wrack und konnten unzählige Amphoren – große Karaffen mit langen Hälsen und zwei Griffen an jeder Seite – filmen, mit denen das Schiff beladen war. Sie konnten sogar feststellen, dass die Behältnisse von den umliegenden Inseln Korfu, Skopelos und Chios stammten, es muss also schon vor langer Zeit einen Handelsverkehr in der Region gegeben haben.
In Griechenland wurde schon vor Tausenden von Jahren gehandelt
Aber vor wie langer Zeit? Analysen des beim Schiffsbau verwendeten Holzes ergaben, dass das Handelsschiff vor rund 2500 Jahren gesunken sein muss. Es ist für diese lange Zeit erstaunlich gut erhalten. Derzeit arbeiten die Wissenschaftler daran, einen 3D-Scan des Fundortes zu erstellen, so dass später am Computer detailgenau die Lage und die Ladung des Wracks begutachtet werden können. Auch die Inhalte der Amphoren sollen, sofern möglich, genauer untersucht werden. In jedem Fall ist dieser Fund ein eindrücklicher Beweis dafür, wie mobil und vernetzt die Menschen schon vor Tausenden von Jahren waren, trotz der offensichtlichen Gefahren, die Reisen übers Meer mit sich brachten.
Quelle: "Daily Mail"