Die Chancen auf freie Sicht auf die totale Mondfinsternis am Sonntag sind laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) vor allem im Süden und Nordosten Deutschlands hoch. "Die Prognose ist aber noch unsicher", sagte DWD-Meteorologe Sebastian Schappert. Unter anderem spielten hier ein Tiefausläufer aus dem Westen und mögliche Nebelfelder eine Rolle.
Überhaupt hat die Mondfinsternis laut Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg einen großen Haken: Der Mond geht schon komplett verfinstert auf. Weil er dunkler und rötlich gefärbt ist, könnte er gerade in der Nähe des Horizonts schlecht zu sehen sein, sagte sie.
Mitunter müssten Beobachterinnen und Beobachter warten, bis er über den Dunstschichten am Himmel steht, sagte die stellvertretende Leiterin der Einrichtung. "Es ist sogar möglich, dass man ihn erst sehen kann, wenn er schon aus der totalen Finsternis raus ist."
Beobachtung mit bloßem Auge möglich
Andererseits sei die totale Mondfinsternis schon um 20.53 Uhr vorbei. Gerade im Süden, wo noch Sommerferien seien, könne man sich das also ohne Probleme noch mit Kindern ansehen, sagte Liefke. Spezielle Geräte brauche man nicht.
Verschiedene Sternwarten wie in Stuttgart oder das Bodensee Planetarium in Kreuzlingen bei Konstanz haben wegen des Naturschauspiels geöffnet. Zwei Sternwarten in Berlin beispielsweise bieten für Interessierte angeleitete Live-Beobachtungen durch professionelle Teleskope.
Hintergrund des Himmelsspektakels ist, dass sich die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne zwischen Sonne und Mond schiebt. Der ist dann im Erdschatten. Weil das Sonnenlicht durch die Luftschichten der Erdatmosphäre nach innen abgelenkt wird, erscheint der Mond in rötlich-bräunlichen Tönen.