Als die Menschen das letzte Mal ein solches Naturschauspiel bestaunen konnten, hatte Kolumbus noch nicht Amerika entdeckt, Luther hatte noch keine 95 Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche genagelt, und London zählte gerade einmal gut 50.000 Einwohner.
An diesem Freitag wird die längste partielle Mondfinsternis seit 580 Jahren von der Erde aus zu sehen sein. Dabei wird der Erdtrabant nahezu komplett verdeckt werden – oder ganz genau zu 97,4 Prozent. Beginn des Himmelsspektakels ist am Morgen des 19. November unserer Zeit.
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Von Deutschland aus ist die partielle Mondfinsternis kaum zu sehen
In Deutschland und Europa allerdings haben Zuschauer schlechte Karten, das Naturereignis draußen live zu bestaunen. Das geht unter anderem aus einer Zeittafel der US-Weltraumbehörde Nasa hervor, die detailliert über das astronomische Schauspiel informiert. Denn wenn es beginnt, wird der Mond aus unserer Sicht schon wieder unter den Horizont gesunken sein.
Besser zu sehen ist die partielle Mondfinsternis demnach in Teilen des amerikanischen Kontinents, in der ostpazifischen Region oder auch in der Arktis.
Sehr schade für deutsche und europäische Hobby-Astronomen. Denn optisch ist eine solche partielle Mondfinsternis ein Genuss: Der Mond scheint dann nicht mehr hell, sondern schimmert nur noch rötlich oder rotbraun, wenn der Kernschatten der Erde über ihren Trabanten fällt. Das liegt daran, dass das Sonnenlicht, das den Mond beleuchtet, von der Erdatmosphäre gefiltert wird.
Diese partielle Mondfinsternis dauert mehr als sechs Stunden
Forscher haben die Dauer dieser partiellen Mondfinsternis auf insgesamt sechs Stunden und drei Minuten berechnet. Knapp dreieinhalb Stunden davon – genau drei Stunden, 28 Minuten und 23 Sekunden – wird der Mond mitten im Kernschatten der Erde verharren. Die lange Dauer der Verdunkelung erkläre sich durch die große Entfernung des Mondes auf seinem Weg um die Erde, schreiben Wissenschaftler.
Im Bann des Kupfermondes — die längste Mondfinsternis seit 600 Jahren in Bildern

Man muss laut den Berichten über das bevorstehende Himmelsereignis schon bis ins Spätmittelalter zurück gehen, um etwas Ähnliches zu finden: Länger habe eine vergleichbare Verdunkelung des Mondes zuletzt im Jahr 1440 gedauert, rechnet der österreichische "Standard" vor.
Und bis es das nächste Mal so weit sein wird, braucht die Menschheit ebenfalls Geduld: Das werde dann im Jahr 2669 sein, rechnen Astronomen vor.
Quelle: Nasa, "Der Standard"