Es war die längste Mondfinsternis seit fast 600 Jahren – und sie zog weite Teile der Welt am Freitag in ihren Bann. Über ganz Nord- und Teilen Südamerikas sowie über Polynesien, Australien und Nordostasien ließ sich beobachten, wie der Erdtrabant zur Hälfte vom Halbschatten unseres Planeten verdeckt wurde und sich rot färbte. Die Mondfinsternis dauerte mehr als drei Stunden und 28 Minuten.
Sie war damit die längste partielle Finsternis seit 1440 – etwa zu der Zeit erfand Johannes Gutenberg den Buchdruck. Erst im Jahr 2669 wird sie wieder übertroffen werden. Für Himmelsbeobachter gibt es allerdings schon im nächsten Jahr ein noch beeindruckenderes Schauspiel zu beobachten. Dann wird der Mond während einer totalen Finsternis komplett vom Erdschatten bedeckt werden.
Mondfinsternis: Rötliches Schimmern durch Lichtbrechung
Die dramatische Rot-Färbung während einer Mondfinsternis – ob partiell oder total – wird durch ein Phänomen verursacht, das als "Rayleigh-Streuung" bekannt ist. Dabei werden die kürzeren blauen Lichtwellen von der Sonne durch Partikel in der Erdatmosphäre gestreut. Rote Lichtwellen, die länger sind, gehen leicht durch diese Partikel hindurch.
"Je mehr Staub oder Wolken sich während der Finsternis in der Erdatmosphäre befinden, desto röter erscheint der Mond", hieß es auf der Website der US-Weltraumbehörde Nasa. "Es ist, als ob alle Sonnenauf- und -untergänge der Welt auf den Mond projiziert werden."
Beim Mondspektakel benötigen Beobachter anders als bei Sonnenfinsternissen keine spezielle Ausrüstung. Ferngläser, Teleskope oder das bloße Auge bieten einen guten Blick auf das Spektakel – vorausgesetzt, das Wetter spielt mit und Wolken verdecken nicht die Sicht.