Noch ist das volle Ausmaß nicht bekannt, doch schon jetzt ist klar: Die Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien hat in der Region ungeheure Verheerungen angerichtet, wie sie die Menschheit lange nicht erlebt hat. Nach dem Beben der Stärke 7,8 und dem Nachbeben der Stärke 7,5 am Montag wurden bis Freitagmorgen bereits 21.000 Tote gezählt. Ihre Zahl könnte laut Einschätzung von Experten noch erheblich steigen.
Schnelle Hochrechnungen auf Basis empirischer Schadensmodelle ließen bis zu 67.000 Todesopfer erwarten, erklärte Andreas Schäfer vom Geophysikalischen Institut am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Das werde unter anderem aus historischen Vergleichen, aktuellen Daten zu Gebäudeinfrastruktur und zur Bevölkerung sowie Faktoren wie der Tageszeit berechnet.
Die Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet dürften demnach wahrscheinlich zu den 20 tödlichsten weltweit seit 1900 gehören, teilte das KIT mit. Schon 11 der 100 tödlichsten Erdbeben seitdem hätten sich in der Türkei ereignet.
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Quellen: Nachrichtenagenturen DPA und AFP, "Die grössten Katastrophen" (2007), USGS