Ein paar rote Haarsträhnen brachten den Beweis: Menschen haben schon vor 3000 Jahren Drogen konsumiert. Archäologen hatten sie in Spanien in einer alten Begräbnisstätte gefunden. Die durchgeführte Haarprobe fiel schließlich positiv aus: Die Forschenden fanden Alkaloide, die auf Nachtschattengewächse hindeuten.
Zu den festgestellten Stoffen gehören Atropin, Scopolamin und Ephedrin, schreibt das Team um Elisa Guerra-Doce von der Universität Autónoma de Barcelona in einem Beitrag, der im Wissenschaftsjournal "Scientific Reports" veröffentlicht wurde. Sie lösen Halluzinationen und Delirien aus und haben eine aufputschende Wirkung. Das Forscherteam reklamiert für sich, damit zum ersten Mal nachgewiesen zu haben, dass bereits im Altertum Drogenkonsum stattfand. Bisher lagen nur indirekte Belege dafür vor.
Wahrscheinlich wurden Pflanzen, die auf der Insel vorkommen, als Drogen konsumiert
Die Haarsträhnen wurden bereits in den Neunzigern in einer Kammer der Es Càrritx-Höhle auf der spanischen Insel Menorca entdeckt. Dort wurden Tote begraben, ihre Haare wurden in einem Behältnis aus Horn und Holz aufbewahrt. Neue Untersuchungen durch Hochleistungsflüssigkeitschromatografie und hochauflösende Massenspektroskopie ergaben, dass die rotgefärbten Haarsträhnen 3000 Jahre alt sind, also noch aus der Bronzezeit stammen. Offenbar wurden also schon damals bewusstseinserweiternde Substanzen konsumiert.
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Fear and Loathing in Las Vegas
Es ist das Buch über einen schlechten Trip: "Fear and Loathing in Las Vegas" fängt wie kein anderes Buch die amerikanische Gegenkultur der 60er-Jahre ein. Raul Duke und sein Assistent Dr. Gonzo fahren nach Las Vegas, um über ein Motorrad-Rennen zu schreiben. Auf ihrem Trip nehmen sie so gut wie jede Droge, die es auf der Welt gibt. Die abgefahrenen Erfahrungen sind ein schmaler Grat zwischen Realität und Fiktion. Unter der lustigen Fassade von halluzinogenen Drogen-Trips verpackt Thompson geschickt Kritik an Gier und Konsum. Wer den Film mit Johnny Depp kennt, sollte der literarischen Grundlage auf jeden Fall eine Chance geben.
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Um welche Drogen es sich genau handelte, vermag das Forschungsteam um Elisa Guerra-Doce jedoch nicht zu sagen. Naheliegend wäre, dass dazu Pflanzen wie Alraune, Bilsenkraut oder Stechapfel, die alle auf der Insel vorkommen und die gefundenen Stoffe enthalten, genutzt wurden. Die Forscher vermuten, dass die Drogen bei Ritualen konsumiert wurden.