Die an der spanischen Mittelmeerküste gelegene Lagune Mar Menor hat seit Kurzem den Status einer juristischen Person. In einigen südamerikanischen Ländern ist das sogenannte Recht der Natur sogar in der Verfassung verankert. Was bedeutet das?
Wir haben die Umwelt lange Zeit vor allem als Ressource gesehen. Und im Grund machen das die bestehenden Naturschutzgesetze immer noch. Sie basieren auf einem anthropozentrischen Weltbild, in dem es darum geht, die Umwelt für den Menschen zu erhalten. Die Idee der Rechte der Natur basiert auf dem Gedanken, dass diese absolute Trennung zwischen dem Menschen und der Natur, die in westlichen Gesellschaften oft sehr ausgeprägt ist, nicht adäquat ist.
Interview
Naturschutz In anderen Ländern können Wälder oder Flüsse vor Gericht ziehen: Klagt bald der Hambacher Forst gegen RWE?

Vor kurzem bekam die vor der spanischen Mittelmeerküste gelegene Lagune Mar Menor den Status einer Person. Nun kann das Ökosystem vor Gerichten um seine Rechte kämpfen
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In einigen Ländern des Globalen Südens können auch Flüsse, Wälder und Seen vor Gerichten klagen. Der Hamburger Rechtsprofessor Ralf Michaels erklärt, was dies für den Schutz der Natur bedeutet – und ob das Modell auch in Deutschland denkbar ist.